Morbus Crohn: Sind Mycobakterien der unbekannte Umweltfaktor?
Milwaukee, USA (aho) – Bei den entzündlichen Darmerkrankungen „Morbus Crohn“ und „Colitis Ulcerosa“ müssen ein oder mehrere sich ändernde Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Diesen Schluß ziehen Dr. Subra Kugathasan vom „Medical College of Wisconsin“ ( Milwaukee) und seine Kollegen, die über einen Zeitraum von zwei Jahren das Auftreten der Darmerkrankungen bei Kindern im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin untersuchten. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin “Journal of Pediatrics” berichten, sind in Wisconsin sieben vom 100.000 Kinder von den Darmerkrankungen betroffen, wobei der Schwerpunkt mit 4,5 pro 100.000 beim Krankheitsbild des “Morbus Crohn” liegt. Nach dieser Studie wird die Diagnose „Morbis Crohn“ bei Kindern im Durchschnittsalter von 13,5 Jahren gestellt. Bei der „Colitis Ulcerosa“ sind es 11,8 Jahre. Die Häufigkeit der Erkrankung unterschied sich nicht bei verschiedenen ethnischen Bevölkerungsgruppen. Ebenso machte es keinen Unterschied, ob die Kinder aus gering oder dicht besiedelten urbanen Regionen stammten. Nur 11 % der erkrankten Kinder hatten nahe Verwandte, die ebenfalls an einer entzündlichen Darmerkrankung litten.
Die Wissenschaftler zeigten sich ebenso von der Häufigkeit der Darmerkrankungen bei Kindern und dem dominierenden Vorkommen von Morbus Crohn überrascht (1).
Als ein Umweltfaktor werden beim Morbus Crohn sogenannte Mycobakterien diskutiert, die bei Rinder, Schafen, Ziegen und vielen anderen Wildtieren das dem „Morbus Crohn“ sehr ähnliche Krankheitsbild der „Paratuberkulose“ hervorruft. Lesen Sie hierzu: Morbus Crohn durch Mycobakterien. Hier erhalten Sie auch detaillierte Informationen zu den Krankheitsbildern.
(1) Kugathasan, S. et al., Epidemiologic and clinical characteristics of children with newly diagnosed inflammatory bowel disease in Wisconsin: A statewide population-based study Journal of Pediatrics, October 2003. Vol. 143, No. 4, pp. 525-31