Bundesministerin Aigner stellt die „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ vor
Berlin (aho) – Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will mehr Nachhaltigkeit und Tierschutz in der deutschen Agrarwirtschaft durchsetzen. Ihr Leitbild sei „eine ökologisch tragfähige, ökonomisch existenzfähige, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Wirtschaftsweise“, sagte Aigner im Vorfeld der Agrarmesse Grüne Woche am Donnerstag in Berlin.
Aigner stellte eine „Charta für Landwirtschaft und Verbraucher“ vor, in der die künftigen Herausforderungen, aber auch die Zielkonflikte der nationalen und internationalen Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft und Lösungen für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Politik aufzeigen.
„Diese Charta ist eine Premiere. Alle gesellschaftlichen Gruppen haben ihren Beitrag geleistet: Verbraucher, Landwirte, Wirtschaftsverbände, Umweltschützer, Tierschützer, Kirchenvertreter – alle haben sich an einen Tisch gesetzt und über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert. Entstanden ist eine Charta für Landwirtschaft und Verbraucher, die eine Vielzahl politischer Maßnahmen auf die Agenda setzt und eine Brücke zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern baut“, sagte Aigner vor Journalisten in Berlin.
In Workshops diskutierten Landwirte, Interessenvertreter verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, Impulsgeber und Sachverständige über Zielkonflikte und politische Handlungsfelder. Im Zentrum dieser Debatte standen Fragen des Umwelt- und Tierschutzes, der Lebensmittelqualität und -sicherheit, aber auch der notwendigen Produktivität und Wirtschaftlichkeit der deutschen Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel herstellen und zur Energieversorgung der Zukunft beitragen soll. Parallel zu den Arbeitssitzungen lief eine breite Debatte über ein eigens eingerichtetes Internet-Forum. Hier hatten alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung in die Charta-Diskussion einzubringen.
„Hinter uns liegt ein bislang einmaliger Prozess umfassender gesellschaftlicher Diskussion“,
sagte Aigner. „An die Stelle des Übereinander-Redens ist das Miteinander-Reden getreten.“
Die Ministerin hob bei der Vorstellung der Charta hervor, die Landwirtschaft in Deutschland
sei bei der Modernisierung und Ökologisierung weiter als die meisten EU-Staaten. „Das hat
uns einen Vorsprung gegenüber vielen Mitbewerbern verschafft. Nun zeigt die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher die nächsten Wegmarken auf. Meine Basis ist dabei eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft: eine ökologisch tragfähige, ökonomisch existenzfähige, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Wirtschaftsweise, die als Basis für zukünftige Generationen dient“, so Aigner.
So werde Deutschland künftig bäuerliche und Boden gebundene Betriebe besonders unterstützen und regionale Wirtschaftskreisläufe stärken. Der Verbrauch wertvoller Agrarflächen soll reduziert werden, knappe Ressourcen werden wirksamer geschont. „Das Tierwohl werden wir stärken und dem Verbraucher in seinen Wahlmöglichkeiten bei Lebensmitteln über mehr Transparenz eine klare Orientierung bieten“, kündigte Aigner an. Die Ministerin setzt sich außerdem dafür ein, durch die Abschaffung aller Agrarexporterstattungen Verzerrungen im internationalen Handel zu beenden.
Aigner betonte, die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher setze in fünf Handlungsfeldern wichtige politische Maßnahmen auf die Agenda: „Es ist mein Programm, das kurz-, mittel- und langfristig ausgerichtet ist. Wir werden es im Dialog mit den großen gesellschaftlichen Gruppen fortschreiben. Uns eint das Ziel, das Verständnis von Landwirten und Verbrauchern füreinander weiter zu verbessern – eine Kraftanstrengung, die wir nur gemeinsam bewältigen können.“
Die Charta für Landwirtschaft und Verbraucher finden Sie hier.
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