EU will einheitliche Tierschutzregeln in Europa
Brüssel (EU) – Auch als Reaktion auf die enttäuschende Bilanz bei der Umsetzung des Verbots der konventionellen Käfighaltung für Legehennen hat sie heute (Donnerstag) eine neue Strategie für ein EU-weites umfassendes Tierschutzrecht verabschiedet. Die Kommission möchte so verhindern, dass in einzelnen EU-Staaten Wettbewerbsvorteile durch die laxe Anwendung von Tierschutz-Vorschriften entstehen. Zudem müsse besser über den Tierschutz informiert werden.
„Durch das Inkrafttreten der Rechtsvorschriften zu Legehennen wurde deutlich, dass in verschiedenen Mitgliedstaaten nach wie vor Probleme beim Tierschutz bestehen“, sagte John Dalli, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik. „Die neue Strategie ermöglicht die nötige Flexibilität und erlaubt es den Beteiligten, die erforderlichen Tierschutzstandards auf unterschiedlichem Wege zu erreichen. Der vorgeschlagene Mitteleinsatz für Ausbildung und Schulung wird aller Voraussicht nach sehr kostenwirksam sein, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf den Tierschutz.“ Dalli stellt die Vorschläge am Samstag auch auf der Grünen Woche in Berlin vor.
Im Jahr 2006 hat die Kommission erstmals eine Tierschutzstrategie verabschiedet, den Aktionsplan der Gemeinschaft für den Schutz und das Wohlbefinden von Tieren 2006-2010. EU-weit werden in landwirtschaftlichen Betrieben etwa zwei Milliarden Vögel (Hühner für die Fleischproduktion, Legehennen, Truthühner, Enten und Gänse) und 300 Millionen Säugetiere (Kühe, Schweine, Schafe usw.) gehalten. Die Zahl der Heimtiere in der EU ist ebenfalls recht hoch. Schätzungsweise etwa 100 Millionen Hunde und Katzen leben in der EU. Der jährliche Wert der Viehzucht in der EU wird auf ca. 150 Milliarden Euro geschätzt.
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