Landkreis Görlitz: Verdacht auf Trichinelloseerkrankung
Görlitz (aho) – In der Zeit vom 23. März., 26. März und 27. März sind Wildschweinfleisch und Wildschweinknacker, bei denen nicht auszuschließen ist, dass es Trichinellenlarven enthält, in den Verkaufsmobilen der Firma Mario Steinert „Frischgeflügel, Eier und Wild GmbH“ unverschuldet in den Handel gelangt. Hierüber informiert der Landkreis Görlitz.
Der Landkreis Görlitz weist ausdrücklich darauf hin, dass kein Fehler des Unternehmens Mario Steinert ersichtlich ist. Das Unternehmen ist seit den 90er Jahren in der Region erfolgreich und beanstandungsfrei tätig. Das Traditionsunternehmen hat nach den Erkenntnissen des Landkreises alle lebensmittelrechtlichen Vorschriften und Hygienebedingungen eingehalten.
Die Trichinellose ist eine in Deutschland sehr seltene (63 gemeldeten Fälle in den Jahren 2001-2011) lebensmittelbedingte Erkrankung, die durch den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch erfolgt, das Trichinellen-Larven enthält. Menschen infizieren sich durch zumeist über roh verzehrtes oder ungenügend gegartes Wildschweinefleisch. Gelegentlich sind Schweine aus Freilandhaltung betroffen. Durch die hygienischen Haltungsbedingungen in der modernen Schweinestallhaltung ist der Parasit dort praktisch ausgerottet. Zudem wird Schweinefleisch an Schlachtbetrieben regelmäßig auf Trichinen untersucht.
Die Zeit zwischen der über Lebensmittel aufgenommenen Trichinellen und möglicher Krankheitssymptome kann 5 bis 14 Tage, in Einzelfällen bis zu 45 Tage betragen. Von der Zahl der aufgenommenen Trichinellen und den Abwehrkräften des betroffenen Menschen ist es abhängig, ob und in welchem Schweregrad die Erkrankung ihre Wirkung entfaltet. Mögliche Krankheitssymptome können zunächst Beschwerden des Verdauungstraktes wie Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit sein. Nachfolgend sind Symptomatiken mit Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen als auch Hautveränderungen möglich. Schwerwiegende Krankheitsverläufe mit Entzündungen der Hirnhaut und Herzmuskel sind möglich.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Görlitz fordert die Bürger auf, die in diesem Zeitraum die o.g. Produkte verzehrt haben, sich umgehend bei Hausärzten bzw. Notfallambulanzen vorzustellen. Eine prophylaktische Therapie einer möglichen Trichinellen-Erkrankung wird im Zusammenhang mit dem Verzehr der oben genannten Produkte empfohlen.
Eine Information des Gesundheitsamtes an versorgende Ärzte und Krankenhäuser des Freistaates ist erfolgt.
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