animal-health-online®
Redaktion Grosstiere

Zwischenablage01 powered by ...
T O P N E W S ►

Backhaus: Bund nimmt ASP nicht ausreichend ernst

Schwerin (ML) – Trotz einer konstruktiven Debatte und eines einstimmig gefassten Beschlusses zeigt sich Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus in Teilen enttäuscht vom Ausgang der Sonder-Agrarministerkonferenz zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest, die gestern Nachmittag als Videokonferenz zwischen den Agrarchefs der Länder und des Bundes abgehalten wurde.

„Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist sich dem Ernst der Lage nicht bewusst und lässt vor allem die von ASP bereits betroffenen Bundesländer Brandenburg und Sachsen bei der Umsetzung seucheneindämmender Maßnahmen im Stich. Seit einem Jahr haben wir die ASP in Deutschland und die Lage ist alles andere als unter Kontrolle“, so Backhaus. „Es ist davon auszugehen, dass die Tierseuche gar nicht erst nach Deutschland eingetragen worden wäre, wenn sich der Bund dem Problem rechtzeitig angenommen hätte. Die Außenvertretung gegenüber anderen Mitgliedstaaten und Drittländern sowie der Schutz der Außengrenzen sei ganz klar Aufgabe des Bundes. Der Bund habe erst nach Drängen der berührten Länder Anpassungen im Tierseuchenrecht vorgenommen, um die Grundlage für Absperrungen insbesondere durch Errichtung von Wildschutzzäunen in Restriktionszonen entlang der deutsch-polnischen Grenze zu schaffen. Verzögerungen beim Bau durch langwierige Verhandlungen der Länder mit den Flächeneigentümern sind daher wesentlich durch den Bund zu verantworten. “, sagte er weiter und reagierte damit auf den Vorwurf von Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, die Länder würden ihrer Aufgabe zur Tierseuchenbekämpfung nicht nachkommen und stattdessen „den Weg des geringsten Widerstands gehen und nach dem Bund rufen“.

Auch den Vorwurf Feilers, die Sitzung habe keinen Erkenntnisgewinn gebracht und sei rein politisch motiviert, wies er scharf zurück. „Wir haben es hier mit einer realen Gefahr zu tun, die im schlimmsten Fall dazu führt, dass es im Osten Deutschlands bald keine Schweinehaltung mehr geben wird. Seit 2017 bereiten wir uns hierzulande im Bereich Forst, Jagd, Veterinärwesen und in allen zuständigen behördlichen Einrichtungen umfassend auf einen möglichen ASP-Eintrag vor und setzen alles auf die Früherkennung. Die Äußerungen des Bundes, die Länder würden ihren Handlungsspielraum nicht ausnutzen und die Hände in den Schoss legen, ist ein Schlag ins Gesicht aller beteiligten Akteure und in das der Landwirte und Landwirtinnen.“

Backhaus betonte, dass die Länder weiter solidarisch bleiben und ihren Forderungen gegenüber dem Bund auch künftig Nachdruck verleihen werden. Dazu gehöre unter anderem, dass der Bund die Bekämpfung der Seuche und das Verhindern der weiteren Ausbreitung zu einer nationalen Aufgabe von „herausgehobener“ Priorität erklärt, schweinehaltende Betriebe in den ASP-Regionen unter anderem bei der Vermarktung ihrer Schweine und dem temporären Ausstieg aus der Erzeugung unterstützt und eine Einschätzung zu den volkswirtschaftlichen und finanziellen Folgen vorlegt.

Handlungsbedarf sehen die Länder in der Rechtsetzung durch den Bund. Es bedarf einer Anpassung des Seuchenrechts, damit auch in wegen Feststellung der ASP bei Wildschweinen einzurichtenden Restriktionszonen die Haltung von Schweinen in kleineren Betrieben mit einem niedrigen Biosicherheitsniveau vorübergehend untersagt werden kann.

Darüber hinaus fordern die Länder den Bund auf, bei der EU-Kommission zu erreichen, dass das von Deutschland entwickelte Schutzkorridorkonzept als wirksame Maßnahme zur Bekämpfung und Verhinderung der Weiterverbreitung der ASP anerkannt und unterstützt wird. Dazu zählt vor allem die Kofinanzierung dieser und anderer Schutzmaßnahmen. Auch richtete das Gremium an den Bund die Erwartung, dass die Bundesautobahnen (BAB A 4, A 10, A 11, A 13, A 15, A 17, A 20) so herzurichten sind, dass sie eine möglichst sichere und gezäunte Wildschweinbarriere bilden. Eine ausschließliche Einzäunung mit Wildschutzzäunen sei dabei nicht ausreichend. Es müssten auch die Über- und Unterführungen der Autobahnen sowie die Auffahrten und Wildbrücken gegen das Überwinden durch Schwarzwild gesichert werden. „Zur Sicherung eines guten Hygienestandards gehöre zudem auch die sachgerechte Entsorgung von Abfällen wie Speisereste und die intensive Reinigung an Autobahnraststätten“, ergänzte Minister Backhaus.

Ein anderer zentraler Punkt: Der Bund wurde einstimmig dazu aufgerufen, seine Bemühungen hinsichtlich so genannter Regionalisierungsabkommen mit wichtigen Drittländern fortzusetzen, die Schweinefleisch aus deutscher Herstellung importieren. „Damit wollen wir sicherstellen, dass im Falle eines ASP-Ausbruches nicht ganze Bundesländer, sondern nur die jeweils betroffene Region von Handelsbeschränkungen oder –verboten berührt ist.“

Die Schlachtbranche hingegen soll dazu angehalten werden, Tiere aus der Sperrzone II abzunehmen. Dazu fordert die AMK die Schlachtbranche auf, eigenverantwortlich ein konkretes, unternehmensübergreifendes Krisenkonzept zu erarbeiten. Die Fleischwirtschaft kann so die Rahmenbedingungen dafür schaffen, im Fall eines ASP-Ausbruchs Schweine aus den von Restriktionszonen betroffenen Gebieten zu schlachten.
Ropapharm

Reply to “Backhaus: Bund nimmt ASP nicht ausreichend ernst”

Suche



Datenschutzerklärung

TOPIC®-Klauen-Emulsion und Gel: Bei Mortellaro Präparate ohne Wartezeit einsetzen! DSC_0014

Die Folgen der kastrationslosen Ebermast: Ungenießbares Eberfleisch stört das Vertrauen der Verbraucher

Fragen und Antworten zur 16. Novelle des Arzneimittelgesetzes.

Antibiotikaverbräuche in Human- und Veterinärmedizin: Was ist viel & Und wer verbraucht "viel"?



Topic-Logo

tierbestand12-13

Penisbeißen in der Ebermast: ... sofort rausnehmen, sonst ist da die Hölle los! Penis_Zeller_Beringer_02

Das arttypische Verhalten der Eber sorgt für Unruhe in der Ebermast.



Bis zu 1 % ungenießbare Stinker: 24.000.000 kg Schweinefleisch in die Tonne?

Antibiotikaverbräuche in der Tierhaltung: Genau hinschauen lohnt sich

Tunnelblick: Stinkefleisch ist nicht das einzige Problem der Ebermast

Eberfleisch mit Geschlechtsgeruch: "Ich befürchte, dass der Fleischkonsum schleichend zurückgeht"


gesundheit


Isofluran-Gasnarkose
Ferkelkastration, Ebermast, Eberimpfung
Verbraucherschutz: Paratuberkulose & Morbus crohn
Toxoplasmose bei Schweinen, Geflügel und Menschen
Botulismus
Morbus Crohn durch Mykobakterien: Ein Verdacht wird zur Gewissheit
Topic®-Emulsionspray und Gel decken ab, lösen Verkrustungen, trocknen aus und sind gegen Bakterien und Pilze konserviert. Die Topic®-Produkte neutralisieren den tierspezifischen Eigengeruch und Gerüche von Entzündungssekreten z.B. beim Zwischenschenkelekzem, Sommerekzem, Kannibalismus, Mauke, Huf- oder Klauenveränderungen. Der versorgte Bereich wird so für Insekten (Fliegen) wenig attraktiv. Die Emulsion und das Gel können auch unter Verbänden und im Zwischenschenkelbereich von Kühen eingesetzt werden.

Zoonosen



Beliebte Beiträge



Morbus Crohn & ParaTb



Prof. Borody im Interview bei YouTube.