UK: Kohlendioxidknappheit bremst Schweineschlachtungen aus
London (aho) – Britische Schweinehalter sehen sich aktuell mit einem doppelten Dilemma konfrontiert. Sowohl der Mangel an Schlachthofmitarbeitern als auch der Mangel an Kohlendioxid (CO2) bremst die Schweineschlachtungen aus.
Aufgrund steigender Erdgaspreise stellen mehrere Chemiewerke in Europa die Produktion von Düngemitteln ein, deren Nebenprodukt Kohlendioxid ist, das in kohlensäurehaltigen Getränken und Bier sowie im Fleischsektor verwendet wird, um Schweine im Schlachthof zu betäuben.
Nick Allen, Vorstandsvorsitzender der British Meat Processors Association, forderte einen nationalen Notfallplan unter Einbeziehung der großen CO2-Hersteller. Die Probleme sind so groß, dass Brancheninsider über die Tötung von Schweinen auf den Farmen nachdenken. Die Geschäftsführerin der National Pig Association, Zoe Davies, sagte dem Guardian, dass die Schweinefarmen bereits „nahe dem Bersten“ seien und dass der Kohlendioxidmangel die Krise in britischen Schlachthöfen verschärfen würde.
Bedenken, dass Schwierigkeiten im Chemiegeschäft die CO2-Versorgung des Lebensmittelsektors stören könnten, veranlassten die britische Regierung, Dringlichkeitstreffen mit Vertretern der Lebensmittel- und Getränkeindustrie und des britischen Viehsektors abzuhalten.
Yara International, ein norwegisches Chemieunternehmen, kündigte an, die Ammoniakproduktion an sechs Standorten in ganz Europa, darunter einem Stadort im britischen Hull, um 40 % zu senken, was sich auf die CO2-Lieferkette auswirkt. Yara International verwies auf Rekorderdgaspreise und hierdurch sinkende Gewinnmargen. Die Entscheidung fiel, nachdem das US-Unternehmen CF Industries Anfang dieser Woche zwei Düngemittelfabriken im Norden Englands geschlossen hatte, wobei die hohen Gaspreise als Faktor angeführt wurden. Die Standorte des Unternehmens in Billingham, Teesside, und Ince, Cheshire, die rund 600 Mitarbeiter beschäftigen, wurden geschlossen.
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