Geflügelrotlauf: Stellungnahme der Wiesengold Landei zum FAKT-Bericht
Twistringen (Wiesengold) – Im ARD-Magazin FAKT vom 27. November wurde unter dem Titel „Schockierende Aufnahmen aus Bioställen“ über einen Hühnerstall vom Bio-Geflügelhof Tiemann berichtet.
In diesem Bericht werden Hühner in einem höchst erschreckenden Zustand gezeigt. Wir bedauern, dass Tiere in dieser Verfassung in einem unserer Ställe gehalten wurden. Das ist auch für uns in keiner Weise akzeptabel. Solche Bilder stehen in einem krassen Gegensatz zu unseren nach höchsten Bio-Standards arbeitenden Stallungen und zu unserem Verständnis einer artgerechten Tierhaltung.
Wie konnte es dennoch zu dieser Situation kommen?
Alle unsere Ställe werden regelmäßig von unabhängigen Instanzen wie KAT (Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen) und IMO (Institut für Marktökologie) kontrolliert, dazu kommt die Beratung und Zertifizierung durch den Naturland Verband. Über die EU-Anforderungen hinaus halten wir unsere Bio-Hühner nach den strengen Naturland-Kriterien. Diese schreiben vor, dass Bio-Hühnern ein Freilaufgelände zur Verfügung steht. Der im TV-Beitrag gezeigte Stall befindet sich am Rand zum offenen Feld mit Waldstreifen. Diese Gegend ist Heimat einer großen Wildschwein-Population, die sich aufgrund des intensiven Maisanbaus in den letzten Jahren stark vermehrt hat. Diese Wildschweine sind teilweise mit dem Rotlauf-Bakterium infiziert. Rotlauf ist eine Infektionskrankheit, die häufig bei Schweinen vorkommt und auch auf Geflügel übertragen werden kann. Unbehandelt führt Rotlauf zum Tod der Tiere. Auf der Suche nach Futter haben die Wildschweine nachts den Zaun zum Freilaufgelände unserer Bio-Hühner durchbrochen. Über Wasserkontakt und auch Stroh oder Erde wurden die Hühner mit dem Rotlauf-Erreger infiziert.
Unsere Maßnahmen
Diese eine Hühnerherde, sie steht nicht in Kontakt mit anderen Hühnern, befand sich deshalb bereits seit dem 29.9.2012 in tierärztlicher Behandlung. Hierüber waren die dafür zuständigen Behörden informiert. Trotz der Behandlung haben sich die Tiere nicht mehr erholt, so dass wir uns in Absprache mit dem Veterinäramt zur vorzeitigen Schlachtung, d. h. sechs Wochen vor dem eigentlichen Termin, entschlossen haben. Die Tiere wurden ordnungsgemäß geschlachtet und werden nicht mehr in den Verkehr gebracht. Auch befinden sich keine Eier dieser Tiere mehr im Handel. Für die Verbraucher hat es zu keinem Zeitpunkt eine gesundheitliche Gefährdung gegeben. Die gezeigten Aufnahmen wurden zwei Tage vor der Schlachtung gemacht, indem sich illegal Zutritt verschafft wurde. Bereits zu diesem Zeitpunkt war die Schlachtung angeordnet.
Bereits vor zwei Wochen, unmittelbar nach der Schlachtung, wurde der Stall vollständig desinfiziert. Zusätzlich wurde das Erdreich sowie der Schotter im stallnahen Bereich ausgetauscht. Die neu eingestallten Hühner sind doppelt gegen Rotlauf geimpft. Somit können wir hier eine erneute Infektion ausschließen.
In Konsequenz aus dieser Erfahrung werden wir künftig bei erkrankten und nicht mehr behandelbaren Tieren dafür Sorge tragen, dass wir noch früher als bisher uns zu einer Schlachtung entscheiden. Darüber hinaus werden wir gemeinsam mit den Bio-Kontrollstellen sowie dem Naturland Verband an weiteren Maßnahmen arbeiten, damit sich solche Bilder nicht wiederholen können.
2 Comments, Comment or Ping
Antonietta
Hühner haben nichts zu lachen – egal ob sie Eier legen müssen oder zur Mast gehalten werden. Was viele aber nicht wissen: Bei der Haltung und Züchtung von Masthähnchen hat die stärkste Intensivierung von allen Bereichen der Nutztierhaltung stattgefunden. Die Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Masthühner ist dramatisch. ->
http://www.youtube.com/watch?v=SUt65vIIUTk&feature=related
Nov 29th, 2012
Maik L
Blablablablablablabla… mehr steht da nicht.
Für wie dumm verkaufen Sie uns Verbraucher denn noch?
Man müsste sie mit den ganzen Vogelexkrementen füttern…
Hetztjagt hin oder her, ich hoffe ihre Familie, Kinder usw. werden in der Schule gemobt und sie müssten öffentlich an den Pranger gestellt werden. Ich würde sie als erstes bespucken!
Feb 3rd, 2013
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