Hessen äußert Zweifel am BSE-Kontrollsystem
Wiesbaden (aho) — Die Hessische Sozialministerin Marlies Mosiek-Urbahn hat angesichts des aktuellen BSE-Falls in Großbritannien eine Initiative von Bundesgesundheitsministerin Fischer gefordert, damit umgehend die Schutzmaßnahmen in Großbritannien zur Verhinderung des Rinderwahnsinns auf den Prüfstand gestellt werden. „Erstmalig ist in Großbritannien ein Tier erkrankt, das nach dem in Kraft treten des Fütterungsverbots von Tiermehl am 1. August 1996 geboren wurde. Dies wirft die Frage auf, inwieweit das etablierte Kontrollsystem wirklich greift“, stellte sie in einem Schreiben an die Berliner Kollegin klar. Im Interesse des Verbraucherschutzes müsse der Bund bei der Europäischen Kommission vorstellig werden, damit diese den Vorfall analysiere und auf der Basis der Auswertung eine erneute Risikoeinschätzung vornehme.
Die Ministerin sieht die massiven Bedenken, die Hessen mehrfach gegenüber der Aufhebung des Importverbots für britisches Rindfleisch geäußert hatte, durch den jüngsten Vorfall vollauf bestätigt. Das Vorkommnis in Großbritannien zeige, dass die von der Bundesregierung akzeptierten Maßnahmen zur Lockerung des Importverbotes unzuverlässig seien. Das Unbehagen der Verbraucher, das der Wegfall des Einfuhrverbots verursacht habe, werde nun weiter verstärkt. Marlies Mosiek-Urbahn forderte genau zu beobachten, inwieweit in Großbritannien weitere Fälle bei Tieren auftreten, die nach dem 1. August 1996 geboren sind. „Der Bund muss bei der EU hierauf drängen, damit eine erneute Risikoeinschätzung vorgenommen werden kann“. Dem Geschehen am eigentlichen Ausgangspunkt der Seuche müsse weiterhin besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Pressemeldung vom 05.07.2000
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