FAO: 50 Millionen Schafe und Ziegen im Süden Afrikas durch Virus bedroht
[Foto FAO]
Rome (aho) – Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (engl. Food and Agriculture Organization of the United Nations) FAO warnt vor einer weiteren Verbreitung der Pest der kleinen Wiederkäuer (Pseudorinderpest, Peste des Petits Ruminants, Small Ruminants‘ Plague, PPR). Die Virusseuche war im Frühjahr in Tansania ausgebrochen und bedroht nunmehr rund 50 Millionen Schafe und Ziegen in 15 Ländern des südlichen Afrikas. Die FAO empiehlt, in Tansania sowohl im von der Seuche betroffenen Norden als auch im Grenzgebiet zu Malawi, Mozambique und Zambia Massenimpfungen durchzuführen. Dies soll sowohl lokale Herden als auch die Tiere von Nomaden erfassen. Die Tiere der Nomaden könnten an Kontrollpunkten entlang der Wanderrouten geimpft werden. Gleichzeitig sollte nach Meinung der FAO die Überwachung der Herden und der Veterinärdienst verstärkt werden.
Die FAO befürchtet, dass durch ein Übergreifen der Seuche auf das südliche Afrika die Lebensgrundlage und Nahrungsversorgung von Millionen von Menschen zerstört wird, die als kleine Viehhalter oder Nomaden von Schafen und Ziegen leben.
[Maulentzündung]
Der Erreger ist das Peste des petits ruminants virus (PPRV) aus der Gattung Morbillivirus. Antigenetisch ist es eng mit dem Virus der Rinderpest verwandt. Die Erkrankung ähnelt weitestgehend der Rinderpest. Die Inkubationszeit beträgt etwa fünf Tage. Die Erkrankung beginnt mit Fieber und Fressunlust. Bald darauf bilden sich eine nekrotische Entzündung der Maulschleimhaut, Nasen- und Augenausfluss und schließlich ein starker Durchfall.
Die Pest der kleinen Wiederkäuer kann in kurzer Zeit ganze Herden vernichten.
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