BSE: Leuchttest für Prionen
( aho) BSE-verursachende Prionproteine können US-Forscher direkt im Blut erkrankter, aber noch lebender Tiere nachweisen. Der im Fachblatt British Medical Journal beschriebene Test beruht auf der Reaktion der Eiweiße mit Antikörpern. Der Trick: Künstlich hergestellte, im UV-Licht leuchtende Prionproteinfragmente (Leuchtproteine) lagern sich in der Blutprobe an dort vorhandene Antikörper an. Das Leuchten der Kunstprionen lässt nach, weil Antikörper im Blut diese „inaktivieren“.
Befinden sich aber neben den künstlichen auch „echte“ Prionen in der Probe, kommt es zu einer Verdrängungsreaktion. Die BSE- Erreger docken an die vorhandenen Antikörper an. Damit aber gibt es weniger Moleküle, die das Leuchten der Kunstprionen abschwächen: Die zu untersuchende Probe fluoresziert demnach bei infizierten Tieren stark.
Der Fluoreszenztest funktionierte im Laborversuch bei Hamstern, Elchen und Schafen und hat womöglich praktische Bedeutung. Denn die Untersuchung lebender Herden wäre damit realisierbar – bislang können Tiere erst nach ihrem Tod verlässlich auf BSE hin untersucht werden. (V.G)
Quelle: lifescience