Antibiotika: Resistenzen ohne Behandlung
London (aho) – Britische Wissenschaftler stellen die allgemein übliche Aussage, dass resistente Bakterien dort selektiert werden und vermehrt vorkommen, wo Antibiotika eingesetzt werden, in Frage. Bekanntlich wird die Zunahme antibiotika-resistenter Keime beim Menschen mit dem Einsatz von Antibiotika in Human– und Veterinärmedizin und als Leistungsförderer erklärt. Anthony Hart und Mitarbeiter von der University of Liverpool berichten in der aktuellen Ausgabe der britischen Fachzeitschrift „Nature“, von Mäusen, die auf der abgelegenen Halbinsel Wirral in Nordwest-England leben. Obwohl diese possierlichen Tiere niemals von einem Tierarzt behandelt oder mit einem Leistungsförderer gefüttert wurden, waren ihre Darmkeime gegen eine Vielzahl von Antibiotika (Amoxicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefuroxim, Tetracyclin) resistent. Über welche Mechanismen die Bakterien ihre Resistenz erworben haben ist unklar.
Quelle:
M. A. Gilliver, M. Bennett, M. Begon, S.M. Hazel u. C. A. Hart:
Enterobacteria: Antibiotic resistance found in wild rodents
Nature, 401, 1999, S. 233