EU stoppt Tiermehl
Brüssel (agrar.de) – In der gesamten EU ist die Verfütterung von Tiermehl für zunächst sechs Monate verboten worden. Einen entsprechenden Beschluss fasste am Montag der Rat der EU-Agrarminister mit großer Mehrheit in Brüssel. Damit ist in den 15 Ländern der Europäischen Union vom 1. Januar an die Verfütterung von Fleisch- und Knochenmehl nicht mehr erlaubt. Fischmehl darf nach den Angaben zukünftig zwar nicht an Wiederkäuer wie Kühe, Ziegen und Schafe, jedoch weiter an Schweine, Geflügel und Fische verfüttert werden.
Wie aus EU-Kreisen verlautete, stimmten Deutschland und Finnland gegen das Verbot, Belgien enthielt sich der Stimme. Nach Angaben eines Sprechers des Landwirtschaftsministeriums ging der Bundesregierung das Verbot nicht weit genug. Der französische Landwirtschaftsminister Jean Glavany sagte, das Verbot werde Europa im Kampf gegen BSE einen großen Schritt voranbringen.
Nach Schätzungen müssten EU-weit im kommenden Jahr etwa zwei Millionen Tiere getötet werden. Die Landwirte sollen Entschädigungszahlungen bekommen, an denen sich die EU nicht unerheblich beteiligen würde. Die Vernichtung der Tiere komme erheblich billiger, als sie zu testen, zu schlachten und das Fleisch in der geringen Hoffnung auf einen späteren Verkauf auf EU-Kosten einzulagern, hieß es aus diplomatischen Kreisen. Zur Finanzierung der Maßnahmen werden zwei Milliarden Euro (fast vier Milliarden Mark) zur Verfügung gestellt werden.