Mainz (aho) – Während deutsche Veterinärmediziner immer weniger Antibiotika verordnen, werden aus der Humanmedizin regelmäßig steigende Verordnungszahlen gemeldet. Innerhalb eines Jahres wurden in Rheinland-Pfalz über 1,8 Millionen Tagesdosen verordnet. „Durchschnittlich hat jeder erwachsene TK-Versicherte im Land Antibiotika für 5,6 Tage verschrieben bekommen“, erläuterte jetzt Anneliese Bodemar, Leiterin der TK-Landesvertretung in Rheinland-Pfalz.
(SRF) – Im Genfersee vor Lausanne gibt es mehr und mehr antibiotikaresistente Bakterien, das haben Forscher des Wasserforschungssinstituts EAWAG herausgefunden. Die Bakterien gelangen durch das Abwasser via Kläranlagen in den See. Ein wichtiger Faktor für die Häufung sogenannter multiresistenter Bakterien sind die Abwasser aus dem Lausanner Spital CHUV.
Hamburg (aho) – Auch in Hamburg verordnen niedergelassene Ärzte immer häufiger Antibiotika. Wie schon die Landesvertretung der Techniker-Krankenkasse (TK) in Schleswig-Holsten warnt die Landesvertretung vor zunehmenden Resistenzen. Das Volumen der in Arztpraxen verordneten Antibiotika ist von 2011 auf 2013 um 2,4 Prozent gestiegen, bundesweit um 4,7 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK). Allein im Jahr 2013 wurden in der Hansestadt fast 1,5 Millionen Tagesdosen (bundesweit 38,8 Millionen) verordnet.
Bern (aho) – Ähnlich wie in Deutschland geht auch in der Schweiz der Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin weiter zurück. Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BVET) der Schweiz mitteilt, wurden im Jahr 2013 insgesamt 53.384 Kilogramm Antibiotika für die Veterinärmedizin verkauft, 6,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Seit dem Spitzenjahr 2008 beträgt der Rückgang 26 Prozent. Bei gesunden Nutztieren nehmen Resistenzen gegen einzelne Antibiotika zu oder bleiben unverändert hoch, so das BVET in einer Medieninformation.
Bremen (idw) – Immer häufiger ist Wasser in Deutschland mit Arzneimittelrückständen verunreinigt. Nahezu in allen hiesigen Flüssen und Seen ist Gadolinium, ein Hochtechnologie-Metall und Element aus der Gruppe der Seltenen Erden, inzwischen in anomal hohen Konzentrationen zu finden. Gadolinium wird als Kontrastmittel bei der Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet und gelangt über den Urin der Patienten ins Abwasser. Da es in Klärwerken nicht entfernt oder abgebaut werden kann, wird es mit dem gereinigten Abwasser in Flüsse und Seen eingeleitet und erreicht nach einiger Zeit das Grundwasser.
Borken (aho) – Die bislang ausstehende Beprobung von Sauen in den zwei zuletzt noch gesperrten Schweinehaltungen im Kreis Borken konnte zwischenzeitlich erfolgen. Vier zur Schlachtung anstehende Sauen wurden dabei auf das verbotene Antibiotikum Furazolidon untersucht.
Den Haag (aho) – Das niederländische Agrarministerium hat am heutigen Abend 97 Schweinehaltungen wieder freigegeben, bei denen der Verdacht bestand, dass die Schweine mit Furazolidon oder Abbauprodukten kontaminiert waren.
Den Haag (aho) – Wie das niederländische Agrarministerium in einem Schreiben vom 25.07.2014 an das niederländische Parlament mitteilte, liegen die gefundenen Furazolidonmengen in Schweinefutter bei maximal 450 ppb (parts per billion). Wie Staatssekretärin Sharon Dijksma dem Parlament weiter erläuterte, könne hiervon auf kein Risiko für den Verbraucher geschlossen werden.
Borken (aho) – Die Ergebnisse der Proben, die bei drei Schweinemästern im Kreis Borken von insgesamt neun Tieren genommen worden sind, weisen keine Spuren des verbotenen Antibiotikums Furazolidon auf. Die Betriebe hatten Futtermittel des niederländischen Händler Van Kats Food en Feed B.V. erhalten, die möglicherweise mit dem Antibiotikum Furazolidon kontaminiert waren.
Den Haag (aho) – In den Niederlanden müssen weitaus mehr Kälber wegen einer Belastung mit dem Antibiotikum Furazolidon getötet werden, als bisher angenommen. Wie die niederländischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Nederlandse Voedsel- en Waren Autoriteit: NVWA) mitteilt, sind vier Betriebe mit insgesamt 2.474 Kälbern (377, 600, 950 und 547) getroffen. Keiner der Betriebe macht von der Möglichkeit Gebrauch, die Tiere einzeln testen zu lassen.
(aho) – Kaum eine Woche vergeht, in der nicht in der Laienpresse und von Politikern ein übermäßiger Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin beklagt wird. Dabei werden vom BVL (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) – basierend auf eigene Erhebungen – Abgabemengen von 1.600–1.700 Tonnen pro Jahr gemeldet.
London (aho) – Der britische Ministerpräsident David Cameron ruft in einem BBC-Interview zum weltweiten Kampf gegen antibiotikaresistente Keime auf. „Ich denke, das ist eine sehr ernste Bedrohung. Wir laufen Gefahr, in der Medizin ins Mittelalter zurückzukehren“, sagte Cameron in dem Interview. Er benannte auch die Kernprobleme:
Sæby (aho) – Das dänische Schlachtunternehmen Danish Crown hat insgesamt 11,5 Tonnen Schweinefleisch zurückgerufen, welches das Unternehmen an zwei schwedische Supermarktketten geliefert hatte. Das berichten verschiedene Quellen und Danish Crown gleichlautend. Bei einer Routinekontrolle am Schlachthof in Sæby in Nordjütland wurden demnach Spuren des Hormons Diethylstilbestrol (DES) nachgewiesen.
[Video: Wer infiziert hier wen?] Lissabon (aho) – Veterinärmediziner der Universität von Lissabon weisen in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift „Veterinary Record“ auf die Tatsache hin, dass gesunde Hunde antibiotikaresistente ESBL-Coli-Bakterien in ihrem Darm beherbergen können.
[Kläranlagen bei antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen oft wirkungslos] Brisbane/Southport/Maroochydore (aho) – Australische Wissenschaftler verschiedener Institute berichten in einer Publikation in der Fachzeitschrift „Journal of Applied Microbiology“ über die Tatsache, dass eine Vielzahl von antibiotikaresistente Keimen – darunter auch …
[Ferkelspielzeug: Beschäftigungsmaterial bringt Abwechslung in den Schweinestall.] (BfT) – Die Wertevorstellungen der Gesellschaft in Deutschland bezüglich Landwirtschaft verändern sich. Während sich das Interesse in früheren Jahren darauf konzentrierte, eine ausreichende Ernährung der Bevölkerung sicherzustellen, haben mit zunehmendem Lebensstandard andere Kriterien an Bedeutung gewonnen.
[Kläranlagen bei Antibiotika und resitenten Keimen weitgehend wirkungslos] Bratislava (aho) – Slowakische Wissenschaftler verschiedener Universitätsinstitute mahnen in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift „Science of the Total Environment“ vor dem Eintrag antibiotikaresistenter Keime über Klärschlämme auf landwirtschaftliche Flächen und in Tierbestände.
Für ihre Publikation hatten sie zwei Kläranlagen untersucht und dabei große Mengen an Antibiotika gefunden, die offensichtlich von einem Krankenhaus, Pfegeeinrichtungen und über städtische Abwässer in die Kläranlagen gelangten.
Ames (aho) – Der US-Impfstoffhersteller Harrisvaccines mit Sitz in Ames im amerikanischen Bundesstaat Iowa hat vom „United States Department of Agriculture’s Animal and Plant Health Inspection Service“ (APHIS) eine bedingte Lizenz für ihren PED-Virus-Impfstoff erhalten. Der Impfstoff wird bei Sauen angewandt und soll die Ferkel über das Kolostrum vor der oft tötlichen Durchfallerkrankung PED (Porcine Epidemic Diarrhea) schützen.
Hamburg (aho) – Erst kürzlich sorgte eine „Studie“, die ESBL-Keime in Wurstwaren von Geflügel und Schwein nachwies, in der Laienpresse für großes Aufsehen. Die Grüne Bundestagsfraktion hatte laienhaft aufgrund der Ergebnisse gefolgert, dass Verbraucher durch diese antibiotikaresistenten Keime gefährdet seien und hatten so ein heftiges Mediengetöse angezettelt.
Dresden/Bonn (BfT) – Der Tierarzneimittelmarkt in Deutschland stagnierte im Jahr 2013 mit leichter Aufwärtstendenz von 1,1 Prozent und belief sich auf 747 Millionen Euro. Zum leichten Wachstum trugen vor allem Nutztierimpfstoffe und die pharmazeutischen Spezialitäten bei. Dies erläuterte die neue Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V., Dr. Sabine Schüller, anlässlich der 28. Mitgliederversammlung am 23. Mai in Dresden.