Kein Furazolidon: 97 niederländische Schweinehaltungen freigegeben
Den Haag (aho) – Das niederländische Agrarministerium hat am heutigen Abend 97 Schweinehaltungen wieder freigegeben, bei denen der Verdacht bestand, dass die Schweine mit Furazolidon oder Abbauprodukten kontaminiert waren.
Weniger Glück haben 3.500 Kälber von fünf Betrieben. Da bei Stichproben jedes zweite untersuchte Kalb Rückstände aufwies, müssen diese Tiere für den Verbraucherschutz sterben.
Nur noch bei Menschen und Tauben
Furazolidon und andere Wirkstoffe aus der Gruppe der Nitrofurane dürfen seit 1995 aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes in der EU nicht mehr bei Tieren verwendet werden, die der Lebensmittel Gewinnung dienen. Furazolidon darf weiterhin bei Hobbytieren wie Tauben eingesetzt werden.
In der Humanmedizin sind in Deutschland Nitrofurane zur Behandlung von Blasenentzündungen gebräuchlich: z.B. „Nitrofurantoin ratiopharm® 100 mg Retardkapseln“. Trotz kritischer Stimmen ist das Verordnungsvolumen von Nitrofurantoin in den letzten Jahren laut Arzneimittelverordnungsreport 2013 nicht gesunken, sondern gestiegen. Furacin®-SOL Salbe mit Nitrofural wird zur Behandlung von infektiösen Hauterkrankungen eingesetzt. In der Vergangenheit wurde Furazolidon bei Scheideninfektionen zur lokalen Anwendung verordnet.
In vielen Regionen dieser Erde wird Furazolidon wegen seiner sehr guten Resistenzlage und geringer Kosten zur Behandlung von Magengeschwüren beim Menschen in einer Kombinationstherapie mit anderen Antibiotika eingesetzt. So in China, Russland, Afrika und Südamerika.
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