(aid) – Schäden an Haut und Gliedmaßen sowie mühsames Abliegen oder Aufstehen können Hinweise dafür sein, dass die Liegeplätze der Kühe nicht optimal sind. In der eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik (FAT) in Tänikon wurden in Boxenlauf- ställen weiche Liegematten getestet und mit korrekt aufgebauten Strohmatratzen verglichen. Mit etwa durchschnittlich 11,1 Stunden war die Gesamtliegedauer bei weichen Matten und Strohmatratzen etwa gleich lang. Unabhängig von der Unterlage legten sich die Tiere etwa 12 bis 16 mal hin und blieben dann etwa eine Stunde liegen. Für Abliegen bzw. Aufstehen benötigten sie ca. 5 bis 7 Sekunden. Unterschiede zeigten sich bei den äußerlich sichtbaren Schäden: Während bei den Strohmatratzen 60 Prozent der Tiere keine Schäden zeigten, erreichte die beste der Liegematten, die aus etwa 15 cm dicken Gummigranulatschläuchen ohne Deckauflage bestand, nur etwa 20 Prozent schadenfreie Tiere. Bei Schaumstoffunterlagen mit Gummimatten, geschäumten Polyurethanmatten oder 5 cm dicken Schläuchen mit Umhüllung wiesen alle oder fast alle Tiere äußerlich sichtbare Schäden auf; diese reichten von haarlosen Stellen bis zu Krusten oder offenen Wunden. Die Schwere der Schäden wurde nicht direkt gewertet, es wurde aber festgehalten, dass die in dem relativ kurzen Beobachtungszeitraum (eine Winterfütterungsperiode) festgestellten Schäden den Tieren keine Schmerzen verursachten. Es konnte aber nicht ausgeschlossen werden, dass sich daraus schmerzhafte Entzündungen entwickeln könnten. Besonders häufig traten die Schäden am hinteren Sprunggelenk auf.

Alle weichen Liegematten müssen eingestreut werden, um den Kot, den die Kühe über die Klauen auf die Liegefläche tragen, zu binden. Damit wird verhindert, dass sich auf den Matten eine schmierige Schicht bildet, die die Trittsicherheit beeinträchtigen würde. Als Einstreumaterial wurde Strohhäcksel empfohlen. Eine von der DLG durchgeführte Vergleichsuntersuchung zwischen konventionellen Gummimatten und weichen Liegematten zeigte eindeutig, dass die Kühe die weichen Matten bevorzugten.

aid, Dr. Sigrid Baars, aid – Presseinfo vom 6. April 2000, Nummer 14