Yaks: Anspruchslos aber langsam wachsend
(aid) – Yaks sind an rauhes Klima und minderwertigeres Futter angepasst. Sie können stalllos auf extensivem Grünland gehalten werden, erreichen allerdings nur Endgewichte von etwa 245 kg (Kühe) bzw. 300 kg (Bullen). Yaks wachsen langsam und liefern fettarmes Fleisch. Inwieweit durch Einkreuzung von Schwarzbunten die Leistung zu steigern ist, wurde in Untersuchungen der Universität Leipzig im Erzgebirge getestet. Es war gelungen, Nachwuchs von Yakbullen und Schwarzbunten Färsen zu erhalten. Die mittleren Geburtsgewichte der Kreuzungskälber lagen bei 38 kg, bei Yak-Reinzuchtkälbern bei 20 kg. Bei einem Schlachtalter von etwa 2 Jahren erreichten die Kreuzungstiere im Mittel 476 kg und die Reinzuchttiere 180 bis 245 kg. Bedingt durch die Spätreife der Yaks erstreckten sich auch die Gewichtszunahmen der Kreuzungstiere bis in höheres Schlachtalter: So wurden nach 30 Monaten mittlere Schlachtgewichte von 605 kg erzielt, die Schlachtausbeute lag dann mit 50,2 % allerdings etwas niedriger als bei früherer Schlachtung. Insgesamt wurden tägliche Nettozunahmen zwischen 337 und 357 Gramm errechnet. Die männlichen Kreuzungstiere erwiesen sich als unfruchtbar, die weiblichen dagegen konnten mit 26 Monaten bei einem Gewicht von etwa 380 kg zum ersten Mal erfolgreich besamt werden. Die Kälber, die nach etwa 287 Tagen geboren wurden, wogen im Mittel 32 kg. Die Milcheinsatzleistung der Mütter lag bei 14 kg, im Jahresmittel wurden 2.800 kg Milch mit 5,8 % Fett und 3,9 % Eiweiß produziert. Die Fleischproduktion mit Yaks oder Kreuzungstieren dürfte sich allerdings nur lohnen, wenn für das Fleisch entsprechende Preise über Direktvermarktung oder Restaurants zu erzielen sind.
Dr. Sigrid Baars, aid, 8. Juni 2000, Nummer 23