EU-Agrarminister verbannen BSE-Risikomaterial
Luxemburg (agrar.de) – Der EU-Agrarministerrat hat sich am Montag darauf geeinigt, so genannte BSE-Risikomaterialen aus der Nahrungsmittelkette zu entfernen. Die Landwirtschaftsminister der Gemeinschaft stimmten mit einfacher Mehrheit einem Vorschlag der EU-Kommission zu, nach dem Schädel, einschließlich Hirn und Augen, sowie Rückenmark und Mandeln von Rindern, Schafen und Ziegen, die älter als zwölf Monate alt sind, nicht in die menschliche Nahrung gelangen und auch nicht zur Futtermittelherstellung verwendet werden dürfen.
Darüber soll es strengere Vorschriften für Portugal und Großbritannien geben, weil dort die meisten Fälle der Rinderseuche BSE aufgetreten sind. In den beiden Ländern sollen der gesamte Kopf, die Milz, Gedärme und Wirbelsäule von über sechs Monate alten Tieren entfernt werden.
Die Landwirtschaftsminister von Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, den Niederlande, Portugal, Schweden und Großbritannien stimmten dem Vorschlag zu und Spanien, Finnland, Griechenland und Österreich dagegen während sich Deutschland der Stimme enthielt.
Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) hatte der ‚Neuen Osnabrücker Zeitung‘ zuvor gesagt, er sehe keinen Grund für eine schärfere Gangart beim Kampf gegen den Rinderwahnsinn. Er betonte, es habe bislang keinen einzigen BSE-Fall bei in Deutschland geborenen Rindern gegeben.
Nach Darstellung der EU-Kommission soll mit den Maßnahmen ausgeschlossen werden, dass sich Menschen durch den Verzehr von möglicherweise BSE-kranker Tiere mit der tödlichen Creutzfeldt- Jacob-Krankheit infizieren.
Quelle: @grar.de vom 20.06.2000