Update: Wie moderne Schlachtbetriebe arbeiten
[Grafik: Funktionsweise einer modernen CO2-Betäubungsanlage] Münster (aho) – Eine Antwort der Bundesregierung auf eine Parlamentarische Anfrage von Bündnis90/Grüne hat eine beträchtliche Medienlawine ausgelöst. Kern der Antwort sind Spekulationen über mögliche Fehlbetäubungen von Schweinen bei der Schlachtung, wenn per Hand bediente elektrische Betäubungsanlagen eingesetzt würden – ein Verfahren, das bei modernen, professionellen Fleischverarbeitungsbetrieben allerdings schon lange nicht mehr zum Einsatz kommt.
Das Unternehmen Westfleisch in Münster informiert in einer Pressemitteilung, wie in modernen Schlachtbetrieben gearbeitet wird:
Die Betäubung von Schlachttieren geschieht mit einer CO2-Paternosteranlage, in deren Gondeln die Tiere in Sechser-Gruppen betäubt werden. Die Tierkörper werden im Anschluss in der Zeit völliger Empfindungslosigkeit der Entblutestation zugeführt, an der der Tod der Tiere durch Blutentzug eintritt.
[Bild: Entblutestation – Das mit Hilfe von Hohlmessern gewonnene Blut wird in speziellen Behältern gesammelt.]
Dass kein Schwein, das noch nicht nachweislich tot ist, dem weiteren Schlachtprozess zugeführt wird, ist durch eine Vielzahl von Maßnahmen sichergestellt und dokumentiert:
Wird einem Tier in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge Blut entzogen, gilt es nach veterinärmedizinischen Erkenntnissen als tot. Im Westfleisch-Schlachthof Coesfeld wird dieser Prozess automatisch und objektiv mittels einer zwischenzeitlich patentierten und in der Branche einzigartigen Entblutekontrolle verifiziert:
[Bild unten: Wärmebildkamera] Eine Wärmebildkamera überprüft und dokumentiert die pro Einzeltier gewonnene Blutmenge in Abhängigkeit der verstrichenen Zeit. Wird eine zu geringe Menge festgestellt, wird das Tier automatisch aus dem Schlachtband ausgeschleust und durch einen Mitarbeiter mit besonderem Sachkundenachweis begutachtet, der die ordnungsgemäße Entblutung sodann sicher stellt und ggf. nachbetäubt.
(Fotos und Grafik: Westfleisch)
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