Rinderpraxis: Mortellaro kostet Milchleistung; konsequente Behandlung rechnet sich
Paris (aho) – Die Mortellaro’sche Krankheit oder Erdbeerkrankheit ist zu einem gravierenden Problem in der Rinderhaltung geworden. Die Entzündung des Ballenbereichs der Hinterklauen ist für die betroffenen Tiere schmerzhaft und zwingt Rinderhalter häufig betroffene Tiere vorzeitigen zur Schlachtung abzugeben. Wie jetzt Wissenschaftler des „Institut de l’Elevage“ (Institut für Tierhaltung) in Paris in der Fachzeitschrift „Journey of Dairy Science“ berichten, reduziert sich abhängig vom Schweregrad der Veränderungen die tägliche Milchleistung um bis zu 0,75 Liter. Dabei ist der Milchverlust bei älteren Kühen deutlicher ausgeprägt als bei Tieren in der ersten Laktation.
Die Wissenschaftler hatten für ihre Studie die Leistungsdaten von 1.782 Kühen (Holstein) von 41 französischen Milchviehbetrieben mit Mortellaro-Problemen ausgewertet. Im Durchschnitt waren in den Beständen etwa 40% der Kühe betroffen. Als Kontrolltiere dienten Kühe mit gesunden Klauen aus den Beständen.
Die Wissenschaftler folgern, dass eine konsequente Behandlung aller betroffenen Tiere auch aus wirtschaftlichen Gründen erforderlich ist. Weitere Informationen hier (pdf).
Relun A, Lehebel A, Chesnin A, Guatteo R, Bareille N.
Association between digital dermatitis lesions and test-day milk yield of Holstein cows from 41 French dairy farms.
J Dairy Sci. 2013 Apr;96(4):2190-200
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