Tierleid verhindern: Nutztierärzte fordern Blauzungen-Impfpflicht
Resolution zur BTV-Bekämpfung an Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken
Kusel (LTK) – Um eine zielführende, dem Tierschutz dienende Tierseuchenbekämpfung zu gewährleisten, fordern rheinland-pfälzische Nutztierpraktiker eine verpflichtende, flächendeckende Impfung aller für das Blauzungen-Virus empfänglicher Nutztierbestände, die vollständig in staatlicher Verantwortung liegt.
Zu diesem Konsens kamen 40 praktizierende Tierärztinnen und Tierärzte, die rheinland- pfälzische Nutztierbestände betreuen, anlässlich einer tierärztlichen Versammlung zur aktuellen Vorgehensweise bei der Blauzungenbekämpfung in der vergangenen Woche. Aus fachlicher Sicht wird eine Tierseuchenbekämpfung in der jetzigen Form mit mangelnder Beihilfe der Landesregierung und der Tierseuchenkasse bei der Seuchenbekämpfung von der Nutztierärzteschaft nicht befürwortet und kann auch im Hinblick auf die noch drohenden Tierseuchen so nicht mitgetragen werden.
Begründung:
- Tierseuchenbekämpfung ist staatlicher Tierschutz!
- Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gibt vor, dass die Bekämpfung dieser anzeigepflichtigen Tierseuche nur durch flächendeckende Impfung funktioniert. Seit der letzten erfolgreichen Bekämpfung mittels flächendeckender Impfung vor rund zehn Jahren sind die Nutztierbestände bis 2018 erregerfrei geblieben.
- Die Verantwortung für die Bekämpfung und der wirtschaftliche Schaden liegen zurzeit allein bei den Landwirten!
- Wenn keine geregelte, vollständige Eradikation des Erregers erfolgt, könnten durch Einschränkung der Exportwege zudem dauerhafte Einbußen beim Export entstehen.
- Haftungsrechtliche Fragen beim Einsatz der praktizierenden Tierärzte in der Tierseuchenbekämpfung sind nicht endgültig geklärt und bedürfen einer Lösung.
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