1. Januar 2004: Das ENDE für viele Freilandhennen?
Hannover (aho) – Die Tatsache, daß Eier aus Freilandhaltung und aus intensiver Auslaufhaltung durchschnittlich deutlich mehr Dioxine (1) enthalten als solche aus Batteriehaltung, kann für die erstgenannten Haltungsformen ab dem 1. Januar 2004 zu einem Problem werden. Hierauf wies Dr. Gerd Hamscher von der Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie der Tierärztlichen Hochschule Hannover kürzlich in einem Referat anläßlich des 31. Seminar Umwelthygiene hin (1). Durch die Verordnung (EG) Nr. 2375/2001 des Rates (2) wird ab dem 1. Januar 2004 der Grenzwert laut Dr. Hamscher für Dioxine in Eiern und Eiprodukten auf 3 pgWHO-PCDD/F-TEQ/g Fett gesenkt. Dieser Wert werde aber häufig bei der Legehennenfreilandhaltung um ein Mehrfaches (1) überschritten, da die Hennen häufig auf Dioxin-belasteten Flächen scharren und picken und hierbei neben dem Futter auch mit Dioxinen kontaminierte Bodenpartikel aufnehmen. Diese Dioxine würden dann in den Eiern eingelagert und gelangten so zum Konsumenten. Die EU-Verordnung (2) fordere deshalb für Eier aus Freilandhaltung und aus intensiver Auslaufhaltung eine Übergangsfrist, so daß durch geeignete Maßnahmen die Dioxinbelastung dieser Eiern auf das niedrige Niveau von Batterieeiern verringert werden kann.
(1) Fürst, P., Handbuch Dioxine, Hrsg.: Michael Oehme, Spektrum-Verlag, ISBN 3-8274-0126-7, S. 246-249
(2) Dr. Gerd Hamscher, Zentrumsabteilung für Lebensmitteltoxikologie der TiHo-Hannover Referat: Einfluss der Tierhaltung auf Rückstände und Kontaminanten in Lebensmitteln anläßlich des 31. Seminar Umwelthygiene: „Auswirkungen verschiedener Formen der Nutztierhaltung auf Lebensmittelqualität, -sicherheit und Umwelt“ am Freitag, 14. Februar 2003 Tierärztliche Hochschule Hannover
(3) Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften L 321/1 VERORDNUNG (EG) Nr. 2375/2001 DES RATES vom 29. November 2001 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 466/2001 der Kommission zur Festsetzung der Höchstgehalte für bestimmte Kontaminanten in Lebensmitteln