Wissenschaftler fordern Vorsorge: Paratuberkuloseerreger MAP mit Morbus Crohn assoziiert
Washington (aho/lme) – Die “American Academy of Microbiology” fordert in einem Report, dem dringenden Verdacht, dass der Paratuberkuloseerreger „Mycobacterium avium paratuberculosis“ (MAP) am „Morbus Crohn“ beteiligt ist, mehr Aufmerksam zu schenken. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass bei Menschen, die an der chronischen Darmentzündung „Morbus Crohn“ leiden, „MAP“ siebenmal häufiger in der Darmwand nachweisbar ist als bei gesunden Menschen.
Bei infizierten Milchkühen wird MAP über die Milch ausgeschieden und erscheint so auch in Milch – und Milchprodukten. MAP ist sehr hitzeresistent und kann auch das Pasteurisieren der Milch überleben. MAP wird auch in Fleisch und Wasser gefunden.
Die “American Academy of Microbiology” fordert die Entwicklung von standardisierten Untersuchungsmethoden, um die Herkunft von MAP beim Menschen exakt abzuklären
Zudem sei es notwendig, aussagekräftige Tierversuchsmethoden (Tiermodelle) zu entwickeln, um die Wirkung von MAP auf den Menschen und Therapien zu untersuchen.
Ebenso müssten neue Antibiotika entwickelt werden, die gezielt gegen MAP wirkten.
Eine regelmäßige Untersuchung von Lebensmitteln auf MAP ist nach Meinung erst dann sinnvoll, wenn das aktuelle Expositions – und Krankheitsrisiko abgeschätzt werden könne.
Abschließend plädieren die Wissenschaftler dafür, dass die Behörden nach dem „Vorsorgeprinzip“ handeln und die in dem Report zusammen getragenen Fakten und Informationen berücksichtigen.