Paratuberkulose: Britische Landwirtschaft handelt
[Foto: Rind mit chronischem Durchfall]
Perth (aho) – Nachdem eine Untersuchung des britischen Landwirtschaftsministeriums festgestellt hatte, dass jede dritte britische Milchviehhaltung (34.7 %) von Paratuberkulose und dem Erreger „Mycobacterium avium paratuberculosis (MAP) betroffen ist, reagieren immer mehr Verbände der britischen Landwirtschaft und gehen das Problem aktiv an. So teilte jetzt die „Aberdeen Angus Cattle Society“ (Verband der Aberdeen Angus Rinderzüchter) in Perth (Schottland) mit, dass über den Verband nur noch Rinder gehandelt werden dürfen, wenn der Herkunftsbetrieb am Gesundheitsprogramm „Cattle Health Certification Standards“ (CheCS) teilnimmt. Im Rahmen diese Programms wird auf IBR (Infektiöse Bovine Rhinotracheitis), Leptospirose, Paratuberkulose und BVD (Bovine Virus Diarrhoe) untersucht. Wird der Erreger der Paratuberkulose „MAP“ festgestellt, so sind Bekämpfungsmaßnahmen verpflichtend.
Erst kürzlich hatten die Vereinigung der britischen Milchwirtschaft „Dairy UK“ und der Milchverarbeiter- und vermarkter „Dairy Quest“ Maßnahmen gegen Paratuberkulose auf den Weg gebracht.
Seit Februar 2006 können dänische Rinderhalter am nationalen Paratuberkuloseprogramm teilnehmen. Zur Zeit nehmen 29% der Farmen teil. Diese halten 40% aller dänischen Milchkühe. Auch australische und us-amerikanische Farmer werden intensiv informiert und zur Behämpfung der Paratuberkuluse (Johne`s disease) motiviert.
Der Erreger MAP ist nicht nur für das Krankheitsbild der Paratuberkulose bei Wiederkäuern und anderen Tieren verantwortlich. MAP wird zudem von vielen Wissenschaftlern für die chronische Darmentzündung „Morbus crohn“ verantwortlich gemacht. MAP ist in Milch, Milchprodukten, Fleisch, Gemüse, Oberflächen- und Trinkwasser nachweisbar.
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