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Paratuberkulose / Morbus Crohn: Kanadische Milchproduzenten fürchten negative Verbraucherreaktionen

Guelph (aho/lme) – Der größte Teil der Teilnehmer an einem Programm zur Bekämpfung des Paratuberkuloseerregers „Mycobacterium avium paratuberculosis“ (MAP) gab als Grund für ihre Teilnahme an, dass sie erhebliche Umsatzeinbrüche bei Milch und Milchprodukten fürchten, wenn den Verbrauchern der Zusammenhang von MAP und Morbus Crohn bewusst wird. Kanadische Wissenschaftler der Universität von Guelph hatten die verschiedenen Aspekte eines Bekämpfungsprogramms untersucht und jetzt im „Journal of Dairy Science“ veröffentlicht.

Die teilnehmenden Farmer erhielten nach einer anfänglichen Risikoanalyse für ihren Betrieb eine Vielzahl von Empfehlungen. Diesen folgten sie mehr oder weniger regelmäßig. Sehr häufig folgten sie der Empfehlung, Kühe aus dem Bestand zu entfernen, die positiv auf Paratuberkulose getestet worden waren. Anderen Empfehlungen folgten sie nicht, weil sie annahmen, das diese Maßnahmen nicht nicht notwendig wären oder die betriebsspezifischen Verhältnisse die Maßnahmen nicht zuließen. Auf der anderen Seite wurde eine Reihe von Empfehlungen als Zeit- und Geld-sparend beurteilt.

Selbst wenn nur wenige Empfehlungen im Bereich der Kälber und der Milchviehherde umgesetzt wurde, verbesserte sich der Gesundheitsstatus deutlich (1).

Neben Dänemark wird die Paratuberkulose in den Niederlanden, USA, Kanada, Neuseeland, Australien und den USA bekämpft. Die Länder möchten ihre Milchwirtschaft vor internationalen und nationalen Handelsrestriktionen bei Milch, Fleisch und Zuchtvieh schützen und innerbetrieblich die Herdenleistung steigern.
Der Erreger MAP ist nicht nur für das Krankheitsbild der Paratuberkulose bei Wiederkäuern und anderen Tieren verantwortlich. MAP wird zudem von vielen Wissenschaftlern für die chronische Darmentzündung „Morbus crohn“ verantwortlich gemacht. MAP ist in Milch, Milchprodukten, Fleisch, Gemüse, Oberflächen- und Trinkwasser nachweisbar.

Deutsche Politik zögerlich

Bereits im Jahr 2005 hatten sich Politiker für eine Bekämpfung der Paratuberkulose stark gemacht und auf gesundheitliche Risiken für Verbraucher hingewiesen. Wilhelm Priesmeier, Veterinärexperte der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag in der Bild am Sonntag (BamS): “Wir dürfen den Kopf nicht länger in den Sand stecken, wir müssen bei möglichen Gefahren unverzüglich handeln. Frau Künast sollte umgehend die Forschung verstärken, damit wir Klarheit über die Gefährdung der Bevölkerung bekommen.” Tierarzt Priesmeier verlangte Sofortmaßnahmen: “Wir müssen flächendeckend alle Rinder, Schafe und Ziegen auf Paratuberkulose untersuchen. Kranke Tiere müssen wie bei BSE getötet werden.” Priesmeier geht davon aus, dass mindestens 30 Prozent der Wiederkäuer infiziert sind. Bei insgesamt 13 Millionen Rindern in Deutschland müssten damit mehrere Millionen gekeult werden. Priesmeier warnte in der BamS: “Die Seuche verbreitet sich rasch!”
Die damalige Opposition im Bundestag machte der damals amtierende Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminiserin Renate Künast laut BamS schwere Vorwürfe. Ursula Heinen (CDU): “Frau Künast hat seit 2001 die Hände in den Schoß gelegt und nichts getan.” Hans-Michael Goldmann (FDP): “Künast hat mögliche gesundheitliche Gefahren sowie wirtschaftliche Risiken für die Landwirtschaft ignoriert.” CDU/CSU und FDP sind 2010 verantwortliche Regierungspartner.

(1) Sorge U, Kelton D, Lissemore K, Godkin A, Hendrick S, Wells S.
Attitudes of Canadian dairy farmers toward a voluntary Johne’s disease control program.
J Dairy Sci. 2010 Apr;93(4):1491-1499.

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