Möwen verbreiten resistente Bakterien über große Distanzen
Vila Real/ Aveiro (aho) – Zugvögel könnten Antibiotikaresistente Bakterien über große Distanzen verbreiten. Hierüber berichten jetzt portugiesische Wissenschaftler im Fachjournal „Proteome Science“. Die Forscher hatten 57 Kotproben von Weißkopfmöwen (Larus cachinnans) untersucht und verschiedene Enterokokkenstämme gefunden, von denen einige gegen das Reserveantibiotikum Vancomycin resistent waren. Die Möwen erwerben diese Bakterien wahrscheinlich beim Verzehr menschlicher Abfälle auf Mülldeponien. Gestützt wird diese Annahme durch die Beobachtung, dass auch Aasfressern wie Füchsen solche resistente Bakterien im Darm tragen und ausscheiden. Da Zugvögel große Distanzen zurücklegen, könnten so auch Antibiotikaresistenzen weiträumig verteilt werden, so die Wissenschaftler.
Quelle:
Hajer Radhouani, Patricia Poeta, Luis Pinto, Julio Miranda, Celine Coelho, Carlos Carvalho, Jorge Rodrigues, Maria Lopez, Carmen Torres, Rui Vitorino, Pedro Domingues and Gilberto Igrejas
Proteomic characterization of vanA-containing Enterococcus recovered from seagulls at the Berlengas Nature Reserve, W Portugal
Proteome Science 2010, 8:48
Anmerkung: Auch Kläranlagen werden von Möwen gern angeflogen.
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