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1.000 Kilogramm: Erneut illegale Antibiotika in den Niederlanden beschlagnahmt
Groningen (aho) – Der Allgemeine Inspektionsdienst der niederländischen Lebensmittelsicherheitsbehörde (Nederlandse Voedsel- en Waren Autoriteit: NVWA) hat in der Provinz Nord-Brabant 1.000 Kilogramm des illegalen Antibiotikums Virginiamycin beschlagnahmt. Belgische Behörden hatten den Inspektionsdienst auf eine größere Lieferung von Antibiotika aufmerksam gemacht, die in den Niederlanden abgesetzt werden sollte.
Erste Ermittlungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Ware als illegale Leistungsförderer in Tierfutter eingemischt werden sollte. Das Antibiotikum Virginiamycin darf seit 1998 in der Europäischen Union als Zusatzstoff in Futtermitteln nicht mehr eingesetzt werden. Da der Wirkstoff in vielen Ländern außerhalb der EU weiterhin verwendet wird, dürfen Transporte über das Gebiet der EU geführt werden.
Der Antibiotikaeinsatz in der niederländischen Landwirtschaft steht immer wieder in der Kritik. So belegt eine Auswertung von Experten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMEA), dass in den Niederlanden weitaus mehr Antibiotika eingesetzt werden als in Deutschland.
Erst im Juni diesen Jahres hatte eine Kontrolle NVWA ein flächendeckendes Netz von illegalem Antibiotikaeinsatz in der Broiler-Branche aufgedeckt. 4.000 kg illegaler Tierarzneimittel wurden beschlagnahmt. Die Kontrollergebnisse der NVWA seien „erschreckend” und spiegelten Gesetzesverstöße, nicht sorgfältiges Handeln der Tierärzte und Fehlverhalten in der Tierproduktion wider, heißt in einem Schreiben von Staatssekretär Henk Bleker und Gesundheitsministerin Edith Schippers an die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments.
Nicht zuletzt wird der großzügige Einsatz von Zink und Kupfer in niederländischen Futtermitteln (1) kritisiert. Die in den Niederlanden eingesetzten Mengen liegen weit über denen, die in Deutschland auf Grund des Futtermittelrechts von den Behörden toleriert werden. Beide Schwermetalle haben antimikrobielle Eigenschaften.
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