[Bissverletzungen am Penis; Fotos: Beringer/Zeller] Göttingen (aho) – Das Penisbeißen in der Ebermast ist weiter verbreitet, als allgemein bekannt. Wie Frau Dr. Friederike Zeller von der Ringgemeinschaft Bayern e. V. am Sonntag anlässlich der AVA-Tagung in Göttingen berichtete, tritt das Penisbeißen unter Ebern in fast jedem der Ringgemeinschaft angeschlossenen Ebermastbetrieb in unterschiedlicher Ausprägung auf. Die Expertin nannte auch bisher unveröffentlichte vorläufige Zahlen einer Stichprobenuntersuchung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Demnach zeigen 10 Prozent der Eber am Schlachthof hochgradige Penisverletzungen. Bei der Hälfte der Tiere ist der Penis mittel- bis geringgradig verletzt. Die Agraringenieurin empfahl, blutende Eber sofort aus der Bucht zu nehmen; „sonst ist da die Hölle los“.
Die durch die sexuelle Aktivität der Eber ausgelöste Unruhe in den Ställen löst in den Buchten die Trennung von Kot- und Liegebereich auf, so dass die Buchten insgesamt schmutziger sind. Zudem verbieten sichtbar tagende Sauschweine am Schlachthof eine gemischtgeschlechtliche Mast. Auf die Frage aus dem Auditorium, wie man das Phänomen des Penisbeißens dem Verbraucher zu vermitteln sei, antwortete Frau Dr. Zeller: „Das geht nicht!“
In der Diskussion des Vortrags berichtete ein Tierarzt insbesondere von heftigen Rangordnungskämpfen unter Ebern, wenn schwerere Eber „herausgeschlachtet“ würden.
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