Ebermast: Vieles spricht für die Immunokastration
Berlin (aho) – Die betäubungslose Kastration von männlichen Ferkeln ist in letzter Zeit stark in die Verbraucherkritik geraten. Alternativen zu diesem Verfahren zur Vermeidung des Ebergeruchs im Schweinefleisch werden gesucht. Ziel soll es sein, gänzlich auf die Kastration zu verzichten, da sich Methoden zur Betäubung der Ferkel als nicht tauglich erwiesen haben. Als Methode der Wahl bietet sich die Ebermast an. Aber ohne Möglichkeiten zur Feststellung von Geruchsabweichungen geschlachteter Tiere, birgt dieses Verfahren zurzeit noch größere Risiken bei deren Vermarktung. Als Alternative bietet sich in Deutschland die Impfung gegen Ebergeruch (Improvac) an, eine auch von Tierschutzverbänden akzeptierte Verfahrenslösung. Warum kommt die Methode in Deutschland so wenig zur Anwendung? In Belgien, Australien oder Südamerika wird bereits in relevanten Größenordnungen geimpft. Selbst in einigen Bioverbänden in Deutschland ist diese Methode zulässig. Wo liegt also das Problem? Die Kosten der Behandlung können es nicht sein, werden sie am Ende bei einem weiträumigen Einsatz des Impfstoffes nicht höher ausfallen, als gängige Immunisierungen in der Schweinehaltung.
Diesem Thema widmet sich ein aktueller Beitrag der in Berlin erscheinenden Bauernzeitung.
Lesen Sie hier:
Weber, M. u. Nährig, A.
Zwei Dosen gegen Stinker
Bauernzeitung, 37. Woche 2014, S. 58-59
Nährig, A.
Kommentar: Still ruht der See
Bauernzeitung, 37. Woche 2014, S. 59
Lesen Sie auch:
- Hinweise auf Penisbeißen auch an belgischen Schlachthöfen festgestellt
- Eberimpfung oder Geruchskontrolle freigestellt: Supermarktriese Carrefour kündigt Verzicht auf Fleisch von kastrierten Ebern an
- Tunnelblick: Stinkefleisch ist nicht das einzige Problem der Ebermast
- Gang Bang mit Tierwohllabel: Arttypisches Eberverhalten wird zum Tierschutzproblem
- Ebermast: Pubertierende Eber sorgen für Unruhe
- Ebermast: … „und vollziehen Friktionsbewegungen, die bis zur Ejakulation führen …!
- Penisbeißen in der Ebermast: „… sofort rausnehmen, sonst ist da die Hölle los“
- Tierschutz in der Ebermast: Ebertypisches Verhalten kann nicht beeinflusst werden
- NL: Großes Eberangebot drückt auf den Markt; Risiko Ebergeruch nicht gebannt; 3 € Kostenbeteiligung
- Ebermast: Jahreszeit, Hormonspiegel, Haltung und Stress beeinflussen das Gesamtbild deutlich
- Ebermast: Bleibt jeder vierte Stinker am Schlachtband unerkannt?
- Ebermast: Jeder hundertste Eber am Schlachtband mit Hodenentzündung
- Ebermast & Tierschutz: 82% der Eber am Penis verletzt
- Fotogalerie: Ebermast und Tierschutz
- Ebermast: Hautverletzungen am Schlachtkörper geben Hinweise auf Tierwohlprobleme im Mastbestand
One Comment, Comment or Ping
Reply to “Ebermast: Vieles spricht für die Immunokastration”