Ebermast: Hautverletzungen am Schlachtkörper geben Hinweise auf Tierwohlprobleme im Mastbestand
[Rangordnungskämpfe und das arttypische Verhalten der Eber hinterlassen Spuren am Schlachtkörper (Lundström and Zamaratskaia 2005)] Kopenhagen (aho) – Wissenschaftler der Universitäten von Belfast und Dublin empfehlen, am Schlachtband die Hautverletzungen unkastrierter Eber zu erfassen, um auf den Mastbetrieben nötigenfalls Managementmaßnahmen zur Sicherung des Tierwohls vornehmen zu können. Die Wissenschaftler hatten für ihre Untersuchung das ebertypische Verhalten von Ebern – Rangordnungskämpfe und sexuell motiviertes Aufreiten – zwischen dem dreizehnten und zweiten Tag vor der Schlachtung beobachtet und dann am Schlachtband die korrespondierenden Hautverletzungen erfasst.
Die unkastrierten Eber zeigten im Mastbestand weitaus mehr Aggressionen und sexuell motiviertes Aufreiten als weibliche Mastschweine, was sich am Schlachtband in deutlich ausgeprägten Hautverletzungen insbesondere bei solchen Ebern zu sehen war, die Opfer des ebertypischen Verhaltens ihrer Buchtengenossen wurden (1)
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(1) D.L. Teixeira, A. Hanlon, N. O’Connell and L.A. Boyle
Boar carcass skin lesions reflect their behaviour on farm
EAAP 2014 Copenhagen, Denmark, 25-29 August 2014,
65th Annual Meeting of the European Federation of Animal Science
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