Eier-Betrug: Niedersachsen will Öko-Prüfinstitut Zulassung entziehen
Hamburg/Hannover (aho) – Als Konsequenzen aus dem Betrug mit falsch deklarierten Eier aus überbelegten Hühnerställen und Freilandhaltungen, will Niedersachsen einem involvierten Öko-Prüfinstitut die Zulassung entziehen, berichtet „Der Spiegel“. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins handelt es sich bei dem Prüfunternehmen um das Konstanzer Institut für Marktökologie (IMO).
Die Zweifel an der Zuverlässigkeit dieses Unternehmens bezögen sich auf eine Vielzahl detaillierter Mängel und Versäumnisse in der Ökokontrolle, berichtet der NDR unter Berufung auf eine Ministeriumssprecherin. So sei es bei den Kontrollen zu massiven Fehlern gekommen. Dadurch habe es Falschzulassung von Betrieben gegeben, die unberechtigterweise als Ökobetriebe deklariert waren. Auch hätten die Prüfer Überbelegungen in den Hühnerställen toleriert oder erst gar nicht geprüft, sagte die Ministeriums-Sprecherin dem NDR weiter.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer kündigte zudem eine Aufstockung staatlicher Öko-Kontrolleure an. Aufmerksamen Richtern der 9. Zivilkammer des Landgerichts Osnabrück war es zu verdanken, dass in dem Bioeier-Skandal die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen eingeleitet worden waren. In einem Zivilrechtsstreit im Jahr 2011 war aufgefallen, dass ein beklagter Landwirt aus der Nähe von Papenburg in seinem Bio-Stall zu viele Tiere hielt.
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Eckard Wendt, AGfaN e.V.
Es ist gut, daß der neue BVesen, Minister Meyer, für Ordnung sorgen und den Sumpf trockenlegen will! Im Bereich der Bio-Legehennenhaltung tummelten sich nämlich zunehmend „Glücksritter“, die nur mit dem Nischenprodukt Bio-Ei satte finanzielle Profite machen wollten, aber vom Herzen her keine Ökos sind. Offenbar rangierte auch bei den Kontrollstellen das Profitdenken vor der vielleicht sogar weit abgeschlagenen Moral, falls es sie dort überhaupt geben sollte.
Mai 14th, 2013
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