Topinambur gegen Ebergeruch: Skatol: ja; Androstenon: nein
Oslo (aho) – Auch schwedischen Forscher ist es nicht gelungen, den durch Androstenon hervorgerufenen Anteil am Ebergeruch durch die Fütterung zu reduzieren. Wie die norwegische Landwirtschaftsbehörde (SLF) (1) mitteilte, konnten Wissenschaftler des Forschungsinstituts Bioforsk und des Kompetenznetzwerks für lokale Nahrungsmittelproduktion (NOFIMA) durch gut 8 % Topinambur in der Ration von unkastrierten Ebern die Skatolkonzentration unter den kritischen Grenzwert senken. Topinambur hatte aber keinen Effekt auf die Konzentration des Eberpheromons Androstenon, welches die Hauptkomponente des Ebergeruchs ist. Schon zuvor hatten andere Untersucher vergeblich versucht, den Geschlechtsgeruch (Androstenon) des Ebers durch Topinambur unter ein für den Konsumenten von Schweinefleisch erträgliches Maß zu drücken.
Das als Ebergeruch bezeichnete Geruchsbukett aus Androstenon, Skatol, Indol und anderen Substanzen wird als sehr unangenehm empfunden. Wer die für den Ebergeruch verantwortlichen Stoffe riechen kann, empfindet sie als ekelerregend. Meist bleiben sehr nachhaltige Eindrucke zurück, die sich auch auf das Verzehrsverhalten dauerhaft negativ auswirken können. Offensichtlich besetzt Androstenon zudem bereits nach kurzer Wahrnehmung für längere Zeit die Geruchsrezeptoren, so dass ein gewisser„Nachhalleffekt“ empfunden wird (2).
(1) Jordskokk minsker rånesmak
Statens landbruksforvaltning (SLF), 12.2.2013
(2) Dr. Simone Müller, TLL Jena
Präzisions-Nase gesucht!
Neue Landwirtschaft, 8, 2011 S. 68 – 71
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