Labmagenverlagerung: Frühzeitig die Prognose stellen
Bern (aho) – Mit dem zunehmenden Kostendruck auf die landwirtschaftliche Tierhaltung, gilt es, die Prognose von Heilungsverläufen z.B. nach Operationen zu verbessern
An der Klinik für Nutztiere und Pferde der Universität Bern wurden 106 Fälle von rechtsseitiger Labmagenverlagerung mit oder ohne Verdrehung im Rahmen einer Studie rückblickend ausgewertet. Hierbei erwiesen sich für eine Prognose einige klinische und labordiagnostische Befunde als besonders aussagefähig.
Eine erhöhte Pulsfrequenz (über 90 Schläge/Minute) und eine Serumharnstoffkonzentration (über 10 mmol/L) sowie erniedrigte Serumspiegel von Kalium (unter 3.3 mmol/L) und Chlorid (unter 85 mmol/L) gemessen vor und am ersten Tag nach der Operation einer Labmagenverschiebung ergaben die deutlichsten Hinweise auf eine ungünstige Prognose. Eine erhöhte c-GT-Aktivität im Serum wies auf das Vorhandensein einer Labmagentorsion (Verdrehung) hin.
Nach Angaben der Tierbesitzer waren 74% der Patienten nach der Operation völlig leistungsfähig (81.2% der Tiere mit einfacher Verlagerung, 67.3% der Tiere mit Labmagenverdrehung).
Meylan, M. Prognostische Indikatoren bei Labmagenverlagerung und – torsion nach rechts. Schweizer Archiv für Tierheilkunde, Heft 9, 1999