(aho) – BSE-infiziertes Tiermehl ist nach Auffassung von Prof. Dr. Arpad Somogyi eindeutig die Hauptinfektionsursache für die Rinderkrankheit. Das meldet der Landvolk – Pressedienst.

Der Wissenschaftler ist verantwortlicher EU-Koordinator der wissen- schaftlichen BSE-Arbeiten bei der Brüssel-Kommission und war bis 1998 eiter der Bundesstelle für gesundheitlichen Verbraucherschutz in Berlin. Wie Somogyi vor dem Präsidium des Deutschen Bauernverbandes in Berlin mitteilte, gehe er davon aus, dass Deutschland mindestens bis 1998 BSE-frei gewesen sei. Die heutigen Erkenntnisse ließen vermuten, dass während des britischen Exportverbotes durch „mafiöse Strukturen“ Tiermehl über einen schwarzen Markt in ganz Europa verteilt worden sei. „Hätten wir das deutsche Hochdrucksterilisationsverfahren bei der Tiermehlherstellung europaweit eingeführt, gäbe es heute kein BSE-Problem“, sagte Somogyi. Dringend notwendig sei eine Verschärfung der staatlichen Kontrollen, und dem Verbraucherschutz müsse unbedingt Vorrang eingeräumt werden. Der Brüsseler Wissenschaftler begrüßte den Vorschlag des Landvolkverbandes, über eine „gläserne Produktion“ das Verbraucher- vertrauen wieder zurück zu gewinnen. Bei der Diskussion über die Gefährdung des Verbrauchers durch den Rindfleischkonsum ließ Somogyi keinen Zweifel daran, dass bisher keine BSE-Prionen im Muskelfleisch nachgewiesen werden konnten.