Schweiz: Wurden 100 BSE-infizierte Rinder verzehrt?
(aho) Nach einem Bericht der Ärzte Zeitung vom 17.02.2000 sollen in der Schweiz in 1999 etwa 100 BSE-infizierte Rinder zu Nahrungsmitteln verarbeitet worden sein. Die Ärztezeitung beruft sich auf Aussagen der Leiter der Firma Prionics aus Zürich, die mit ihrem Schnelltest Stichproben von frisch geschlachteten Schweizer Rindern auf BSE prüfen. Das Bundesamt für Veterinärwesen in Bern rechnet damit, daß in den nächsten Jahren noch 40 bis 50 infizierte Tiere geschlachtet werden, ohne aufzufallen. Anfang letzten Jahres wurde in der Schweiz ein spezielles BSE-Untersuchungsprogramm gestartet. Alle verendeten und notgeschlachteten Kühe werden mit dem Schnelltest Prionics-Check auf BSE untersucht. Ebenso Stichproben von regulär geschlachteten Kühen. Insgesamt wurden 17 892 Tiere geprüft, von den normal geschlachteten 7138. BSE-positiv waren insgesamt 25, von den regulär geschlachteten drei.
„Das bedeutet“, sagt Dr. Markus Moser von Prionics im Gespräch mit er „Ärzte Zeitung“, „von etwa 2000 bis 3000 Tieren, die in die Nahrungskette kommen, hatte 1999 eins BSE. Pro Jahr werden in der Schweiz etwa 200 000 Kühe geschlachtet. Also muß man davon ausgehen: vergangenes Jahr wurden ungefähr 100 BSE-infizierte Kühe gegessen.“
Um die Entwicklung abschätzen zu können, hat das Berner Amt eine Modellrechnung gemacht. Demnach sind 1999 nur etwa 50 infizierte Kühe regulär geschlachtet worden. Insgesamt soll es jetzt noch 150 infizierte Rinder geben. Klinisch und mit dem Untersuchungsprogramm sollen 100 bis 110 dieser Tiere erkannt werden. Die übrigen 40 bis 50 „dürften in der Mehrzahl den Weg zum Schlachthof antreten, ohne äußerlich Symptome zu zeigen.“