Schweiz: BVD weiter verbreitet als bisher angenommen?
(aho) Das BVD – Virus scheint in schweizer Rinderbeständen weiter verbreitet zu sein als bisher angenommen wurde. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung schweizer Wissenschaftler, die sich mit der Häufigkeit von Rindern beschäftigt, die Antikörper gegen das BVD – Virus aufweisen oder die mit dem Virus infiziert sind. Bei 1982 von 3440 auf 121 Betrieben getesteten Rindern konnten Antikörper gegen das BVD-Virus festgestellt werden. 22 Rinder waren mit dem Virus infiziert.
Das Ergebnis konnte insbesondere bei Kälbern mit einem Alter unter sieben Monaten deutlich verbessert werden, wenn man sie entweder ein Jahr später noch einmal beprobte und das Blut per ELISA – Test nachuntersuchte oder die erste Blutprobe einer Prüfung mittels PCR unterzog.
Keine der 121 untersuchten Betriebe war „BVD-Antikörper-frei“. Auf einem von acht Betrieben würden Tiere entdeckt, die latent mit dem BVD – Virus infiziert waren. Die geringste Häufigkeit von Antikörpern gegen das BVD-Virus konnte bei Tieren in einem Alter von sieben bis zwölf Monaten (22,9%) festgestellt werden. Besonders häufig wurden Antikörper bei solchen Tieren gefunden, die fünf Jahre und älter waren (84,9%).
Die Wissenschaftler betonen, das durch die alleinige Verwendung des Elisa – Antikörpertests das wahre Ausmaß um etwa ein Drittel unterschätzt wird.
Quelle:
J. Rüfenacht, P. Schaller, M. Strasser, E. Peterhans, L. Audigé: Prevalence of cattle infected with bovine viral diarrhoea virus in Switzerland The Vet Record, Vol 147 Number 15, pp. 413-417, 7th October 2000