BSE: Aktueller Stand der Ursachenermittlung
(aho) Die Ermittlung der Ursachen, die zur BSE-Infektion einer Kuh in Hörsten (Kreis Rendsburg-Eckernförde) geführt haben, konzentriert sich auf zwei Ansätze: die BSE-Testung aller Tiere des betroffenen Bestandes und die Recherche der eingesetzten Futtermittel.
Die Hirnproben der 169 Rinder des landwirtschaftlichen Betriebes in Hörsten, die am Montag (27. November) getötet wurden, sind in den Untersuchungslabors in Münster in Nordrhein-Westfalen (105 Proben) und Oldenburg in Niedersachsen (64 Proben) eingetroffen. Sie werden dort mit dem BSE-Schnelltest untersucht. Erste Ergebnisse werden Donnerstagmorgen (30. November) erwartet. Im Falle positiver Befunde im Schnelltest würden sich weitere Untersuchungen zur Bestätigung in der Bundesanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen anschließen.
In dieser Woche werden alle in Schleswig-Holstein hergestellten Mischfutter, die für Rinder bestimmt sind, beprobt. Sie werden in der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt in Oldenburg (Niedersachsen) mikroskopisch auf das Vorhandensein von Tiermehl untersucht. Erste Ergebnisse werden zum Wochenende erwartet.
Unabhängig von den aktuellen Ereignissen wurden im Rahmen der amtlichen Futtermittelüberwachung von 1997 bis 1999 insgesamt 186 Mischfutter, die für Rinder oder Schafe bestimmt waren, untersucht. In keinem Fall wurde Tiermehl, in einem Fall – zulässigerweise – Fischmehl gefunden. Ein Verstoß gegen das seit 1994 geltende Verbot der Verfütterung von Tiermehl an Rinder und Schafe konnte durch diese stichprobenhaften Untersuchungen nicht festgestellt werden. Bei Schweinefutter wurde im gleichen Zeitraum Tiermehl in 13 von 162 Proben festgestellt. Das belegt die relativ geringe Bedeutung von Tiermehl als Futtermittelkomponente in den letzten Jahren.
Die in dem Schlachtbetrieb in Itzehoe sichergestellten Schlachtkörper und Schlachtnebenprodukte wurden ebenso wie die am Montag (27. November) getöteten Rinder nach Malchin (Mecklenburg-Vorpommern) transportiert. Sie werden dort nach Drucksterilisation verbrannt.