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Schluckimpfung im Wald

(ro) – Ostereier-Versteckspiel oder Leckerchen für Wildtiere? Die wie Schokoladentaler aussehenden Teilchen, so groß wie Fünfmarkstücke, haben einen gewichtigen Inhalt. Diese Plätzchen“, die einige Honnefer jetzt in Wald und Flur auslegten, besitzen als Füllung eine lmpfstoff-Kapsel. Also: von Schokoladengeschmack keine Spur. Diese Pralinen“ riechen eher wie Fisch und bestehen aus einer besonderen Mischung. Eine Komposition, die so recht auf den Speiseplan eines Fuchses paßt. Der nämlich soll geschmacklich verführt und überlistet werden. Im Inneren des Happens steckt, ganz geschickt verpackt“, bittere, aber hilfreiche Medizin.

Sozusagen Schluckimpfung für Füchse ist angesagt. Mit dem lnhalt der Kapsel wird Reineke Fuchs immun gegen die Tollwut, und der Hauptverbreiter dieser Viruskrankheit ist nun einmal dieser Schlawiner. Während dünnbesiedelte Gebiete mit diesen Ködern per Flugzeug „bombardiert“ werden, erfolgt in Ortsrandlagen die Auslage per Hand. Eine Sache, der sich der Hegering Siebengebirge angenommen hat. Von ihm erhalten auch die Jagdpächter Norbert Kramer und Philipp Wolf sowie deren Jagdhelfer und Jagdaufseher die Köder. Insgesamt waren in den letzten Tagen 220 Stück „an den Fuchs zu bringen“. An der Ortsgrenze Bad Honnefs entlang bis zur Landesgrenze nach Rheinland- Pfalz reichte das Gebiet für das „Versteckspiel“. Die Jäger wissen natürlich zuallererst, wo sich Schlauberger Fuchs meist herumtreibt. Auch diese Vierbeiner haben ihre Wechsel, wo sie quasi regelmäßig auftauchen. „Hinter der Jugendherberge gibt es Unmengen“, weiß Norbert Kramer. Die Pferdewiesen sind ebenso wie die Weinberge in Rhöndorf besonders beliebte Tummelplätze der Füchse. Es gibt ja auch die Gemarkung „Fuchsloch“ oberhalb des Rauhen Grabens, und die Gegend hat ihren Namen nicht ohne Grund. Auch im Bereich des Uhlhofes und des Wasserwerkes lassen sich die Pelztiere blicken. Obwohl dieses Terrain nicht zum Jagdrevier zählt, haben Norbert Kramer und seine Männer auch da die Pellets ausgelegt. Natürlich rüsten sie sich bei dieser Arbeit mit Handschuhen aus, damit die Tiere nicht den Menschen wittern und auf das Pellet womöglich verzichten. Mäusejäger Fuchs läßt sich von solchen Häppchen am Wegesrand natürlich nur allzu gern locken. Vorteil bei der Sache: Der Fuchs schlingt seine Mahlzeit. Heißt: ein Schnapp, und ruck, zuck hat er auch den Köder hinten, und mit ihm die Kapsel, die sich dann auflöst. Damit diese Kost nicht in die falschen Fänge gerät, sind derzeit Hundebesitzer ganz besonders angehalten, ihre Lieblinge an der Leine zu halten. Denn auch die könnten bei diesem lmpf-Schmankerl zubeißen. Schaden tut es nicht, aber bei Hunden hilft’s auch nicht.

So drei- bis viermal pro Jahr findet eine solche lmpfaktion statt – und dann in ganz Nordrhein-Westfalen. Grund gibt es genug. lmmerhin 53 Tollwutfälle wurden im vergangenen Jahr im Land festgestellt. Neben Füchsen waren auch Marder, Rehe, Katzen und ein Schaf betroffen. Denn: Der Fuchs überträgt die Tollwut auch auf Haustiere; Ratten und Fledermäuse können ebenfalls von dieser furchtbaren Krankheit befallen sein. Deshalb sollten Hunde- und Katzenbesitzer ihre Tiere gegen diese tödlich verlaufende Hirn-Rückenmark-Entzündung vorbeugend impfen lassen. Mit der Schluckimpfung werden etwa sechzig bis siebzig Prozent einer Fuchspopulation immunisiert. Die lnfektionskette sollte durch sie abreißen. Allerdings ist dies bei hohen Fuchsdichten nicht der Fall. Je mehr Füchse, um so mehr wird die Krankheit natürlich auch verschleppt – und Füchse gibt es auch im Siebengebirgsraum immer mehr. Das hat verschiedene Ursachen: Die Mode ist nicht mehr so stark auf Pelz orientiert. Durch die milden Winter versiegt die Nahrungsquelle der Füchse nie -es gibt viele Mäuse; die angelegten Komposthaufen in den Gärten tun ihr übriges – auch sie stellen ein Magnet für Füchse dar. Und um einem Fuchs ,an den Kragen“ gehen zu können, muß der Jäger schon so manche kalte Winternacht draußen sitzen. Tagsüber hält sich Schlauberger Fuchs schließlich in seinem schönen warmen Bau auf. Das gilt übrigens auch bei Regen: ,Füchse machen sich ihr Fell nicht gern naß“, schmunzelt Kramer. Dennoch: Nach der lmpfaktion müssen in einem bestimmten zeitlichen Abstand auch im dreihundert Hektar großen Revier von Norbert Kramer und Philipp Wolf Füchse geschossen werden, Kontrollfüchse. Diese Tiere, im gesamten Rhein-Sieg-Kreis etwa zwanzig Stück, werden an das Veterinär- überwachungsamt nach Krefeld geschickt, wo sie untersucht und somit die Impferfolge kontrolliert und dokumentiert werden.

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