Rinderpraxis: Feuergefährlich!
(aho) Eine ganze Reihe von Aufguß- Präparaten zur Behandlung von Würmern und Räudemilben beim Rind enthalten als Lösungsmittel den leicht entzündlichen Trägerstoff Alkohol. Insbesondere wenn in geschlossenen Räumen wie Ställen, Schuppen und Viehtransporter solche Alkoholpräparate ausgiebig eingesetzt werden, können sich diese Alkoholdämpfe durch Viehtreiber, Zigaretten, Gaskanonen und Brenneisen entzünden und üble Verbrennungen bei den behandelten Tieren hervorrufen. Ebenso kann das Feuer auf die Umgebung übergreifen.
Ein dramatischer Bericht liegt aus Australien vor. Dort wurden im Jahre 1994 Jungrinder auf ein Schiff verladen, mit einem alkoholhaltigem Aufgußpräparat behandelt und per Brenneisen gekennzeichnet. Ein Tier fing Feuer, der Brand sprang auf die anderen Jungtiere und das Schiff über, was mit den Jungrinden völlig ausbrannte. Auch bei der Lagerung sollten alkoholhaltige Aufgrußpräparate nicht in der Nähe von Wärmequellen oder in der Werkstatt, wo z.B. Schweißarbeiten durchgeführt werden, gelagert werden. Die neu auf dem Markt befindlichen Präparate Eprinex (Merial) und Cydectin (Fort Dodge) enthalten als Trägerstoff Öl (1), was kaum feuergefährlich ist.
Quelle: (1) Produktinformationen der Anbieter
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