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Dioxin: Eine unendliche Geschichte?

Erhöhte Dioxinwerte im Trockenfutter

(aho) In drei Werken in Brandenburg, die Trockengrünfutter herstellen und als Futtermittel abgeben, sind erhöhte Dioxinbelastungen festgestellt worden. Ursache sind offensichtlich mit Holzschutzmitteln belastete Holzabfälle, die als Brennstoff in der Immissionsschutzgenehmigung ausdrücklich ausgeschlossen sind. Solche Holzschutzmittel enthalten häufig Chlorverbindungen, die in Verbrennungsprozessen die Bildung von Dioxinverbindungen verursachen können.

Nach ersten Berechnungen des brandenburgischen Agrar- und Umweltministeriums liegen die Dioxinanreichungen in den Produkten der belieferten Tierzuchtbetriebe weit unterhalb der von der WHO als tolerierbar angegebenen täglichen Aufnahmegrenze von 0,24 Nanogramm.

Die bisherigen Ermittlungen gestalteten sich als schwierig, da die Firmenleitungen von zwei der drei Unternehmen nicht bereit waren, alle notwendigen Unterlagen herauszugeben. Zur Beweissicherung mussten Polizei und Staatsanwaltschaft eingesetzt werden.

Aufgedeckt wurden die Belastungen durch Kontrollen der Futtermittelüberwachungsbehörden des Landes in acht Trockenwerken Brandenburgs. Das Trockengrünfutter von drei Betrieben wies eine deutlich erhöhte Dioxinanreicherung auf, die von der allgemeinen Hintergrundbelastung abweicht. Diese wird mit 0,3 bis 0,8 Nanogramm Dioxin je Kilogramm Grünfutter angegeben (0,3 bis 0,8 Milliardstel- Gramm Internationale Toxizitätsäquivalente – ngTEq).

Diese Werte lagen Ende September vor. Bereits vor einer endgültigen Bestätigung dieser Werte durch weitere Proben und einer Abklärung denkbarer Ursachen führte dies sofort zu ersten Konsequenzen: Die belasteten Mengen wurden sichergestellt und weitere Proben entnommen. Die Grünmehlproduktion in den betroffenen Betrieben kam faktisch zum Erliegen. Die Empfänger der Grünmehllieferungen wurden ermittelt und informiert. Ebenso Bundes – und Landesbehörden.

Vorsorglich werden Eier aus Legehennenhaltungen untersucht, in denen möglicherweise Grünmehl mit überhöhtem Dioxingehalt verfüttert wurde. Diese Ergebnisse werden in der kommenden Woche vorliegen.

Im Zusammenhang mit dem Dioxinskandal in Belgien wurden in diesem Jahr Eingriffswerte bei Lebensmitteln festgelegt, nach denen die Behörden im Interesse des Verbraucherschutzes vorsorglich handeln. Dieser Wert liegt bei 0,005 Nanogramm Dioxin/Gramm Fett.

Agrarstaatssekretär Dr. Hans-Hermann Bentrup: „Nach unseren bisherigen Erkenntnissen gehen von Brandenburger Produkten keine Gesundheitsgefährdungen aus. Dennoch muss jede nur denkbare Dioxinbelastung vermieden werden. Dies gilt besonders für die Lebensmittelherstellung einschließlich der Futtermittelproduktion.“

Quelle:

Pressemitteilung des MELF Brandenburg, Nr.: 200/99 vom 26. Oktober 1999

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