Labmagenverlagerung: Hohes Risiko bei Energiemangel
(aho) Wie wichtig eine leistungsgerechte Fütterung bei Milchkühen ist, belegen Untersuchungen am „Department of Population Medicine, Ontario Veterinary College, University of Guelph (Ontario)“ in Canada. Dort wurde die Beziehung zwischen Milchmasse, Milchfettanteil, Milcheiweißanteil sowie dem Fett-Eiweiß-Quotienten in der Milch und einer er Labmagenverlagerung untersucht. Die Daten wurden anläßlich der ersten Milchleistungsprüfungen und weiterer Untersuchungen vor und nach dem Auftreten einer Labmagenverlagerung erhoben.
Hierbei wurde eindeutig festgestellt, daß die Risiko für eine Labmagenverlagerung mit fallender Milchmasse und fallendem Milcheiweißanteil und mit steigendem Milchfettanteil und steigendem Fett-Eiweiß-Quotienten deutlich steigt.
Die Wissenschaftler schließen daraus, daß Milchmasse, Milchfettanteil, Milcheiweißanteil und Fett-Eiweiß-Quotient während der ersten Milchleistungsprüfung herangezogen werden können, um Kühe mit einem erhöhtem Risiko von Labmagenverlagerung zu erkennen. Gleichzeitig deuten die Befunde darauf hin, daß die untersuchten Kühe vor der Diagnose einer Labmagenverlagerung unter einem fütterungsbedingten Energiemangel litten.
Quelle:
T. Geishauser, K. Leslie, T. Duffield and V. Edge: The association between first DHI milk-test parameters and subsequent displaced abomasum diagnosis in dairy cows. Die Beziehung von Milchparametern während der ersten Milchprüfung zu nachfolgender Feststellung von Labmagenverlagerung bei Milchkühen. Münch. Tierärztl. Wschr. 112, 1-4 (1999)