Antibiotika: Geringe Resistenzen bei Enrofloxacin
(aho) Im Rahmen der Produktverantwortung für Baytril ® überwacht der Geschäftsbereich Tiergesundheit der Bayer AG seit 1991 Resistenzen bei E. coli und Salmonellen gegenüber Enrofloxacin (Baytril ®) sowie weiteren üblicherweise eingesetzten Antiinfektiva (Antibiotika).
Zu diesem Zweck werden sowohl Coli – Bakterien als auch Salmonellen regelmäßig und nach dem Zufallsprinzip aus dem Darminhalt gesunder Broiler während des Schlachtvorgangs isoliert und quantitativ hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit untersucht. Gegenüber Enrofloxacin waren in den Jahren 1992 bis 1997 6,6%, 6,2%, 5,1%, 5,9%, 6,1% und 8,3% (6,4% im Durchschnitt) der Isolate resistent. Die mittleren Resistenzen betrugen 11,6% für Neomycin, 48,2% für Ampicillin, 48,6% für Flumequin, 48,8% für Trimethoprim/Sulfadiazin und 77,1% für Tetracyclin.
Bis 1997 wurden insgesamt 2008 Salmonellen-Isolate gewonnen und zu mehr als 70% serotypisiert. Resistenz gegenüber Enrofloxacin wurde bei neun Isolaten (0,45%), die alle S. hadar waren, gefunden. Bei der Untersuchung von 856 der 2008 Isolate mit weiteren Antibiotika wurden folgende Resistenzraten festgestellt: Neomycin 7,2%, Trimethoprim/Sulfadiazin 9,5%, Ampicillin 25,7%, Flumequin 26,9%, Furazolidon 44,9%, Tetracyclin 53,3% und Streptomycin 62,6%.
Die Untersucher weisen in ihrer Veröffentlichung ausdrücklich darauf hin, dass wegen ihrer großen therapeutischen Bedeutung für Mensch und Tier auch künftig die Wirksamkeit der Antibiotika sichergestellt werden muß. Ein wichtiger Schritt zum Erreichen dieser Zielsetzung liegt nach ihrer Meinung in der Verminderung des Antibiotikabedarfs, in der Tiermedizin z. B. durch verbesserte Haltungsbedingungen und, wo immer sie benötigt werden, in einem umsichtigen und verantwortungsvollen Umgang.
Quelle:
F. Pirro, A. de Jong, R. Froyman, H. A. Greife, N. Schmeer Resistenz-Monitoring am Beispiel eines zugelassenen Fluorochinolons. Tierärztliche Praxis, Großtiere Heft 6, 1999