Saugferkel: Gesundheit von Anfang an
Frühzeitige Metaphylaxe steigert Wirtschaftlichkeit
(aho) Trotz optimierter Fütterung und hygienische Haltungsbedingungen verenden immer noch 11 bis 19% aller geborenen Ferkel noch während der Säugezeit. In Problembetrieben können diese Verluste auf 25% steigen. Gründe hierfür sind neben unzureichenden Geburtsgewichten und Erdrückungsverlusten Infektionen mit Streptokokken, Staphylokokken, E. coli, Mycoplasmen und Actinobacillus pleuropneumoniae. Reservoir für diese Keime ist die Sau, Umwelt und ältere Ferkel. Als Eintrittspforten dienen der Nabel, kleine Verletzungen, Kastrationswunden, der Magen – Darm – Trakt und die Atemwege. Insbesondere Ferkel, die die hinteren Zitzen der Sau besaugen, sind durch die Nähe zum After und der Scheide einem massiven Infektionsdruck ausgesetzt. So entwickeln sich viele Würfe deutlich auseinander. Untergewichtige Ferkel holen erfahrungs – gemäss diesen Entwicklungsrückstand auch während der gesamten Mastperiode nicht auf.
Hier setzt ein in vielen Ländern der Erde (USA, China, Japan, Mexiko und Spanien) erfolgreich erprobte und praktizierte „Pre – weaning – Gesundheitskonzept“ an. Dabei wird den Saugferkeln ein Breitspektrum – antibiotikum (Excenel®/Excenel® RTU, Pharmacia & Upjohn) als Metaphylaxe intramuskulär am ersten, siebten (je 0,4 ml) und am Tag des Absetzens (0,8 ml um den 21. Lebenstag) injiziert.
Die Ergebnisse belegen eine deutliche Reduktion der Verluste und eine erstaunliche Steigerung der Tageszunahmen. Eine 5000 Ferkel umfassende Untersuchung belegt, dass durch die metaphylaktische Behandlung die Verluste von 11 auf 7,5% verringert werden konnten. Dr. Alberto Morillo Alujas aus Huesca in Spanien beziffert den Gewichtszuwachs am Tag des Absetzen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollgruppen mit 400 – 500 g. In der achten Lebenswoche sind es nach seiner Aussage 1000 g.
Nach Meinung von Dr. Paul Yeske, praktizierender Tierarzt aus Minnesota den USA spiegelt sich das bessere Wachstum und die gesteigerte Gesundheit in einer verbesserten Futterverwertung, deutlich reduziertem Arzneimitteleinsatz in der Mast und kürzerer Mastdauer wieder. So ergab sich bei Versuchen in den USA ein Mehrgewinn von 5 US – Dollar pro Mastschwein.
Quelle:
Becker, N.; Protecting pigs from day one, pig international, Juni 99, Vol 29, Nr. 6, s. 23 – 24