Getreide in der Kälbermast
(aho) Getreide in der Kälbermast kann die Versorgung der Tiere mit Eisen verbessern, ohne die Fleischfarbe zu beeinflussen, soweit bei der Aufnahme ein nicht zu grosser Anteil der Milch durch Getreide ersetzt wird. Diese an der Forschungsanstalt für Nutztiere in Posieux (RAP) erarbeitete Erkenntnis eröffnet interessante Möglichkeiten, zum Beispiel in der Label-Kalbfleischproduktion (Markenfleisch).
Bei der Kälbermast besteht die Fütterung im Wesentlichen aus einer Ration aus Milch oder Milchnebenprodukten, ergänzt durch Milchersatzfutter. Diese Art von Fütterung wird oft wegen des Fehlens von Festfutter in der Ration kritisiert. Alternative Fütterungssysteme sind gefragt.
Im Rahmen eines RAP – Forschungsprojektes wurde bei der Kälberfütterung das Milchersatzfutter durch Getreide ersetzt. Die Resultate zeigen, dass die Unterschiede vor allem von der Art der Verabreichung der Milch abhängen, die einen Einfluss auf die aufgenommene Getreidemenge ausübt.
Die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse sind weniger gut, wenn das Kalb auf Kosten der Milchaufnahme mehr Getreide verzehrt. Verglichen mit der eingangs erwähnten Standardration war die Reduktion der Produktionskosten infolge des Ersatzes von Milchersatzfutter durch Getreide nicht so deutlich wie erwartet. Andere Faktoren wie der Ankaufs- und der Verkaufswert der Kälber haben einen grösseren Einfluss auf das Betriebsergebnis. Die Verwendung von Getreide bei der Fütterung verbessert jedoch leicht die Eisenversorgung, ohne dabei die Fleischfarbe nachteilig zu beeinflussen.
Somit wird durch Getreide die Ernährung des Kalbes abwechslungsreicher gestaltet und trägt dazu bei, das Image des Kalbfleisches zu verbessern, ohne die Wirtschaftlichkeit zu verschlechtern.
Isabelle Morel, Getreide in der Fütterung des Mastkalbes, Eidgenössische Forschungsanstalt für Nutztiere, Posieux, Pressemitteilung vom 31. 01. 2000
Isabelle Morel, Einsatz von Getreide anstelle von Milchersatzfutter beim Mastkalb Agrarforschung 7 (1), 24-29, 2000