Haus- und Nutztiere von Kadavern fernhalten
(aho) – Bei Untersuchungen des Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamtes Neumünster und des BgVV*, Berlin, wurden während der Jahre 1988-1997 bei neun (2,4%) von 373 verendeten Hasen Listeriose nachgewiesen. In einem Fall bestand gleichzeitig eine Calicivirusinfektion. Die Listeriose trat sporadisch auf. Eine krankhaft vergrösserte Milz (Granulomatöse Hepatosplenomegalie) war die häufigste Organveränderung. Insbesondere waren trächtige Häsinnen betroffen. Bei sechs von den neun weiblichen Tieren fanden die Untersucher Anzeichen eines Abortes (Fehlgeburt) oder faulende Feten in der Gebärmutter. Alle sechs untersuchten Listeriastämme gehörten zur Serovarietät 1/2a. (1)
Die Untersuchungen belegen, dass Haus – und Nutztiere von Kadavern fern gehalten werden müssen. Erst kürzlich berichten schwedische Veterinärmediziner in der Fachzeitschrift „Veterinary Dermatology“ über einem Riesenschnauzer, bei dem Listerien als Erreger einer Hautentzündung isoliert wurden. Als Infektionsquelle wird in diesem Fall der Kadaver, der Kot oder die Nachgeburt eines infizierten Wildtieres diskutiert (2).
Quellen: (1) Wuthe, H.-H. und A. Schönberg Listeriose beim Feldhasen in Norddeutschland Berl. Münch. Tierärztl. Wschr. 112, 98-99 (1999)
(2) Loncarevic S., Artursson K., Johansson I.; A case of canine cutaneous listeriosis Veterinary Dermatology, 10, 69-71(1999)
* BgVV = Bundesinstitutes für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin