Sauen- und Ferkel gezielt füttern.
(aid) – Wie energiereich soll oder darf das Sauenfutter während der Trächtigkeit sein? Tägliche Gaben von 3 kg eines Futters mit 39,3 Megajoule Umsetzbare Energie (MJME) während der ersten 90 Tage der Trächtigkeit hatte in Versuchen der Landesanstalt für Schweinezucht in Forchheim bei erheblich erhöhtem Futterverbrauch eine starke Verfettung der Sauen zur Folge. Das Geburtsgewicht der Ferkel war außerdem nicht höher als in der Vergleichsgruppe, wohl aber zeigte die Entwicklung der Ferkel eine leicht bessere Tendenz. Es wurden daher längerfristige Beobachtungen über den Einfluss der Sauen- und Saugferkelfütterung auf die spätere Entwicklung der Ferkel angestellt. Es wurde den Sauen ein steigendes Energieangebot von 28 MJME (1. bis 60. Tag) über 33 MJME (61. bis 85. Tag) bis 39 MJME (86. bis 108. Tag) verabreicht. Danach gab es ein Vorbereitungsfutter mit 41 bis 48 MJME, das außerdem mit niedrigem Mineralstoffgehalt die spätere Mineral- stoffausschüttung mit der Milch günstig beeinflussen sollte. Diese Strategie hatte keine nachweisbaren Auswirkungen auf Futterverbrauch, Trächtigkeitsdauer oder Wurfleistung – verglichen mit einer Standardfütterung mit niedrigerem Energieniveau. Die Test-Sauen erhielten dann während der anschließenden Säugeperiode ihre Futterrationen ebenfalls nach einem mehrstufigem Konzept, und auch den Saugferkeln wurde bereits ab dem 3. Lebenstag spezielle Ferkelerde vorgelegt, ab dem 5. Tag bis zwei Tage nach dem Absetzen erhielten sie ein Saugferkelbeifutter und bis 14 Tage nach dem Absetzen ein Absatzfutter, das nach dreitägigem Übergang durch das Aufzuchtfutter ersetzt wurde. Bereits im Abferkelstall waren bei dieser Fütterungsstrategie bessere Ergebnisse für tägliche Zunahme, Absetzgewicht und Verluste zu registrieren. Die anschließenden Aufzuchtergebnisse wiesen dann sogar nachweisbar bessere Gewichtszunahmen (über 40 Tage mittlere tägliche Gewichtszunahmen von 415 g) und Endgewichte (24,5 kg) sowie einen höheren Gesamtfutterverbrauch (24 kg je Tier) auf. Die jeweiligen Ergebnisse bei Standardfütterung lagen bei 272 g täglicher Gewichtzunahme, 18,6 kg Endgewicht und 20,7 kg Futterverbrauch.
aid, Dr. Sigrid Baars v. 21. Juni 2000, Nummer 25