Maissilage: Möglichkeiten zur Verbesserung der Lagerfähigkeit
(aid) – In der intensiven Rinder- und Milchviehhaltung stellt Maissilage ein wichtiges Grundfutter dar. Unter normalen Bedingungen verläuft der Gärprozess nach dem Einsilieren rasch, und es stellt sich innerhalb weniger Tage ein optimaler pH-Wert ein. Mit Beginn der Futterentnahme kann es jedoch unter Einwirkung von Sauerstoff und hohen Temperaturen zu einer starken Vermehrung säuretoleranter Hefen kommen, die im Zuge der Nacherwärmung den Energiegehalt der Silage herabsetzen oder bei gleichzeitiger Ausbreitung anderer Gärschädlinge zu einem völligen Verderb des Futters führen. Eine Minimierung dieser Futterverluste ist durch eine ausreichende Verdichtung des Erntegutes während des Einsilierens möglich und vor allem durch einen raschen Vorschub in der Entnahmephase, der durch eine angepasste Dimensionierung des Silos erreicht werden kann. Weiterhin soll durch den Einsatz verschiedener Silierzusätze, zu denen neben Impfkulturen, Säuren und Salzen auch Harnstoff und Trockeneis zählen, der Gärverlauf verbessert werden. In Versuchen der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf konnte jedoch lediglich nach Zugabe von Säuren eine positive Wirkung auf die aerobe Stabilität der Silage nachgewiesen werden, wobei die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme durch die hohen Kosten von 10 DM/t Erntegut fraglich ist. Dagegen zeigten weder die Impfkulturen noch die Trockeneisvariante eine Wirkung auf das Nacherwärmungsverhalten. aid, Jürgen Beckhoff, Ausgabe Nr. 35/00 vom 31.08.2000