WLV: BHV1-Zwangsbekämpfung verschieben!
(aho) Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) appelliert an die Bundesländer, dem Zwangsverfahren zur Bekämpfung des Bovinen-Herpes-Virus Typ 1 (BHV1) im Bundesrat nicht zuzustimmen.
Hintergrund ist die Bestrebung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, durch Änderung der Bundesverordnung noch im Herbst das seit mehreren Jahren existierende freiwillige Sanierungsverfahren der Rinderbestände durch ein Zwangsbekämpfungsverfahren zu ersetzen. Das Verfahren verursache Kosten in Höhe von 10 bis 20 DM je Rind und Jahr. Bei einer Millionen Rinder in Westfalen-Lippe ergäben sich damit jährliche Kosten in Höhe von rund 15 Millionen DM.
Außerdem drohten durch die getrennte Entsorgung spezifischer Risikomaterialien ab dem 1. Oktober gemäß EU-Verordnung zusätzliche Kosten. Um mindestens drei Jahre ist daher laut Vorstandsbeschluss die amtliche BHV1- Bekämpfung zu verschieben, zumal eine Sanierung der Rinderbestände nicht aus seuchenhygienischen Gründen, sondern in erster Linie aus handelspolitischen Erwägungen erfolgen soll. „Eine solche Verschiebung berührt in keiner Weise freiwillige Bekämpfungsmaßnahmen“, betonte Präsident Franz-Josef Möllers.