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Ist deutsches Tiermehl wirklich BSE-sicher?

(aho) Erneut haben Dr. Helmut Born (Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes), Dr. Walter Schulz-Schaeffer (Neuropathologe am Referenzzentrum für Creutzfeldt-Jakob-Erkrankungen der Universität Göttingen) und sogar Bärbel Höhn als Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, das deutsche Verfahren der Drucksterilisation von toten Tieren und Schlachtabfällen als BSE-sicher bezeichnet.

Der Diplom – Biologe Roland Heynkes teilt hierzu mit:

Leider gibt es für diese Behauptung keinerlei Beweise und daher ist sie unwissenschaftlich, verharmlosend und gefährlich. Gefährlich ist diese leichtfertige Annahme vor allem deshalb, weil der deutsche Bauernverband daraus die logische Forderung ableitet, daß solchermaßen „sicher“ produziertes Tiermehl weiterhin ohne zusätzliche Sicherheits- maßnahmen als kostensparendes Futtermittel in der Landwirtschaft eingesetzt werden solle.

Dr. Born geht sogar soweit, die deutschen Rinderbestände als eindeutig BSE-frei zu bezeichnen. Angesichts von wenig mehr als 5000 BSE-Tests an in Deutschland geschlachteten Rindern ist diese Behauptung vollkommen haltlos und kann nur als Propaganda bezeichnet werden. Vollkommen abwegig ist auch die von Dr. Born suggerierte Horror- vorstellung, der Beschluß der EU-Kommission könne Deutschland zur Aufgabe des Drucksterilisationsverfahrens zwingen.

Die EU-Kommission hingegen will aus gutem Grund, daß die bei BSE- oder Scrapie-infizierten Tieren besonders hochinfektiösen Gewebe grundsätzlich nicht als Nahrung für Mensch und Tier verwendet werden. Sie will Tiermehl und Fleischknochenmehl nur noch ohne die gefährlichsten Gewebe produzieren lassen, weil die bisher durch- geführten Forschungsarbeiten zwar die Untauglichkeit anderer Verfahren, nicht aber die Sicherheit der Dampfdrucksterilisation nachweisen konnten [3]. Hingegen reichten im Tierexperiment selbst einstündige Dampfdrucksterilisationen bei 134°C sowie Dampfdrucksterilisationen bei 135°C bzw. 134-138°C für mindestens 18 Min. zur Inaktivierung von Scrapie- und BSE-Erregern nicht aus [2]. Sogar nach einer Einäscherung bei 600°C erwiesen sich Prionen noch als infektiös [1].

Selbstverständlich sind diese Fakten jedem in der BSE-Forschung tätigen Wissenschaftler wohl bekannt. Daher kann man der Mathematikerin Höhn ihre Fehleinschätzung noch nachsehen und der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes kann wohl nicht anders. Aber man kann sich nur erstaunt und entsetzt fragen, was wohl den Neuropathologen Schulz-Schaeffer zu seinen verharmlosenden und wissenschaftlich völlig haltlosen Äußerungen veranlaßt haben mag.

Literaturzitate:

1 . Brown,P.; Rau,E.H.; Johnson,B.K.; Bacote,A.E.; Gibbs,C.J. Jr; Gajdusek,D.C. – New studies on the heat resistance of hamster-adapted scrapie agent: threshold survival after ashing at 600 degrees C suggests an inorganic template of replication. – Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 2000 Mar 28; 97(7): 3418-21

2 . Taylor,D.M.; Fraser,H.; McConnell,I.; Brown,D.A.; Brown,K.L.; Lamza,K.A.; Smith,G.R.A. – Decontamination studies with the agents of bovine spongiform encephalopathy and scrapie – Archives of Virology 1994; 139(N3-4): 313-26

3 . Taylor,D.M.; Woodgate,S.L.; Fleetwood,A.J.; Cawthorne,R.J.G. – Effect of rendering procedures on the scrapie agent – Veterinary Record 1997; 141(N25): 643-9

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