Der Deutsche Tierschutzbund teilt in einer Pressemeldung vom 12.09.2000 mit:

Der Deutsche Tierschutzbund hat heute mit tschechischen und deutschen Bürgerinitiativen vor Ort gegen den Bau der für 1,8 Millionen Legehennen geplanten Käfigbatterie an der bayerisch-tschechischen Grenze auf tschechischer Seite demonstriert. Dabei wurden neue Beweise vorgelegt, dass die Bauplanungen für die Anlage vom Privatwohnsitz Anton Pohlmanns in Niedersachsen gesteuert werden.

Am zukünftigen Standort der Käfigbatterie in Vseruby (Tschechien) hat der Deutsche Tierschutzbund mit tschechischen und deutschen Bürgerinitiativen, das Protestplakat „Freie Hühner braucht das Land! Sperrt die Pohlmanns in die Käfigbatterie!“ aufgestellt. Bisher wurde in Vseruby, einen Steinwurf von der Grenzeentfernt, die Aufzuchtstation errichtet. Der Bau der Käfigbatterieställe ist von den Behörden noch nicht genehmigt.

„Ein solcher Bau wäre in der EU nicht genehmigungsfähig. Anton Pohlman ist und bleibt ein Menschen- und Tierquäler. Ein in Deutschland Verurteilter darf in West- oder Osteuropa nicht toleriert werden“, erklärten Wolfgang Apel (Präsident Deutscher Tierschutzbund), Tessy Lödermann (Vizepräsidentin Landesverband Bayern/Deutscher Tierschutz- bund), Steffen Schreiber (Bürgerinitiative Vseruby) und Josef Kammermeier (Bürgerinitiative Eschlkam) gemeinsam. Bei der Aktion wurden Bundesumweltminister Trittin und Ministerpräsident Dr. Stoiber scharf kritisiert, da sie nur halbherzig bei den tschechischen Amtskollegen interveniert haben. Der Landtagsbeschluss, dem zufolge die bayerische Staatsregierung auf den Investor einwirken soll, wurde bisher ignoriert. Weder der Ministerpräsident noch der Umweltminister Bayerns haben mit Pohlmann Kontakt aufgenommen, obwohl mittlerweile feststeht, dass Anton und Stefan Pohlmann den Bau zu verantworten haben. Der „Tierquäler der Nation“, wie Wolfgang Apel Anton Pohlmann seit Jahren bezeichnet, ist in Deutschland u.a zu einem lebenslangen Tierhaltungsverbot verurteilt worden.

Jetzt wurden neue Beweise erbracht, nach denen Verbindungen zum Privatwohnsitz der Pohlmanns in Niedersachsen existieren: Seit kurzem ist die „PST-Frischei GmbH“ aus Neuenkirchen-Vörden neuer Gesellschafter der tschechischen Firma. Für die „PST Frischei-GmbH“ ist wiederum Stefan Pohlmann als Gesellschafter eingetragen und die im Handelsregister Vechta verzeichnete Firmenadresse ist identisch mit der des Privathauses der Pohlmanns in Neuenkirchen-Vörden. Dort sind Anton, Ehefrau Mechthild und Stefan Pohlmann gemeldet. Lange Zeit bestritt der Geschäftsführer der Firma „Ceská drubez“, die die Käfigbatterie für 1,8 Millionen Hühnervögel offiziell plant, jede Verbindung zu Anton Pohlmann. Der Deutsche Tierschutzbund konnte mit Fotos bereits nachweisen, dass der rechtskräftig verurteilte Käfigbatteriebetreiber bei Bauabnahme der Aufzuchtstation anwesend war. Bei der Anlieferung der ersten der insgesamt 200.000 Küken am 30. August war Anton Pohlmann offenbar wieder persönlich anwesend. Nach Augenzeugenberichten wurden die Küken vom Geflügelzüchter G. Zeh, Laichingen, geliefert, der sich noch 1999 als Gesellschafter von „Ceská drubez“ streichen ließ und später dann immer wieder öffentlich jede Verbindung mit dem Bauvorhaben abstritt.

Anton Pohlmann will offenbar entlang der gesamten EU-Außengrenzen Standorte aufbauen. Aus Ungarn z.B. liegt dem Deutschen Tierschutzbund die Bestätigung vor, dass dort vier Bauanträge der Pohlmann- Beteiligungsfirmen aktenkundig sind, die jedoch rechtskräftig abgelehnt wurden. Der ungarische Präsident teilte Wolfgang Apel mit, „dass die Projektpläne des Anton Pohlmann weder aufgrund fachlicher, noch aufgrund juristischer Argumente für erfreulich bzw. glücklich“ zu bewerten sind.