Bartels kritisiert „Apels Griff in die Mottenkiste“
(aho) Mit ausschließlich marketingorientierter Plakatkunst, die auf den Begriffen Leid und Schrecken aufbaue, habe er aus ethisch- moralischen Gründen gewisse Verständnisprobleme, sagte heute Niedersachsens Landwirtschaftsminister Uwe Bartels und erinnerte dabei an diesbezügliche Plakate eines weltweit bekannten Modeherstellers. Überhaupt kein Verständnis hingegen aufbringen könne er für die auf diesem Trend basierende angekündigte Plakataktion des Deutschen Tierschutzbundes.
Wahrheit muss Wahrheit bleiben. Mit Griffen „in die Mottenkiste“ den Verbraucherinnen und Verbrauchern vermeintlich permanent existierende Kollisionen zwischen Tierschutz und Tierproduktion vorzugaukeln sei schlichtweg unredlich, warf Bartels dem Tierschutzbund und vor allem seinem Präsidenten Wolfgang Apel vor.
Menschen seien fehlerhaft, einige wenige sogar vorsätzlich. Gegen die werde strengstens vorgegangen, mit funktionierendem Kontrollnetz und auf der Basis geltenden Rechts. Dabei sehe Niedersachsen durchaus auch für die Schweinehaltung Weiterentwicklungsmöglichkeit zu noch tiergerechteren Haltungsformen. Dieses werde aber, wie das in Niedersachsen in der Vergangenheit immer üblich gewesen sei, zunächst mit den Tierhaltern und den Tierschutzorganisationen beraten und abgestimmt. Das wisse Herr Apel ganz genau, u. a. auch deshalb, weil er als Mitglied des Niedersächsischen Tierschutzbeirates die Tierschutzpolitik des Landes Niedersachsen aktiv, konstruktiv und beratend begleite.
Nur, in diesem Fall habe Herr Apel den Beirat von seinen Gedanken verschont und die „Bundes-Show-Bühne“ vorgezogen. Offensichtlich war Stimmungsmache angesagt, Verbraucherverunsicherung und der Appetit auf Ei, Huhn und Schwein sollte verdorben werden. Selbstverständlich ohne irgend einen sach- oder fachbezogenen aktuellen Anlass, kritisierte Bartels.
Insider würden hinter dieser Effekthascherei nichts anderes als eine Mitgliederwerbeaktion des Deutschen Tierschutzbundes vermuten. Sollte das stimmen, empfehle er dringend den Einsatz einer seriösen Werbeagentur, riet Bartels abschließend, schließlich sei es nicht das erste Mal, dass unqualifizierter Unsinn das Gegenteil des Geplanten bewirke.